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Glenn Murcutt: Architecture of Faith
Foto: Christian Schittich
Ganze 10 Jahre ist es mittlerweile her, dass die muslimische Gemeinde, der ihr altes Gotteshaus aus Backstein zu klein geworden war, wegen des anstehenden Neubaus Glenn Murcutt kontaktierte. Denn sie wollte ausdrücklich eine moderne Moschee, mit der sich auch die jungen Gemeindemitglieder identifizieren können, die bereits im Land geboren sind und sich in allererster Linie als Australier fühlen. Murcutt ließ sich nach anfänglichem Zögern überreden und nahm den Auftrag an. Er bestand aber auf einem Partner, der bereits Erfahrung im Bau von Moscheen hatte und kam so mit dem türkischstämmigen Melbourner Architekten Hakan Elevli zusammen. Von ihm, so erzählt Hakan Elevli während eines Besuchs der Baustelle, wollte Glenn Murcutt zu allererst wissen, welche Merkmale eine Moschee unbedingt haben muss.
Unumstößlich, erhielt er als Antwort, ist nur die Ausrichtung der Gebetswand nach Mekka, alles andere – auch die so beliebten Minarette oder eine Kuppel sind von den religiösen Vorschriften her verzichtbar. Und da sowohl das Minarett als auch die Kuppel heute keine wirkliche Funktion mehr haben – (zu Zeiten, als es noch keine Mikrofone und Lautsprecher gab, diente letztere dazu, den Schall und damit das Wort des Imams im Raum zu verteilen) – entschlossen sich die Architekten, darauf zu verzichten. Stattdessen entwickelten sie ein eindrucksvolles und sehr lebendiges Dach aus 96 dreieckförmige Oberlichtern, deren Längsseite jeweils mit einer in Grün, Gelb, Rot oder Blau gefärbten Scheibe verglast sind – in Farben also, von denen jede eine besondere Bedeutung im Islam hat. Diese Farben führen nun zu einem bunten, leuchtenden Muster an der Decke, gleichzeitig tauchen sie als funkelnde Reflexe auf dem Fußboden auf.
Die Ausstellung »Glenn Murcutt: Architecture of Faith« gibt Einblick in den vielschichtigen, zehnjährigen Entstehungsprozess der Moschee und des angegliederten Gemeindezentrums. Sie erzählt von der Suche nach dem geeigneten Grundstück, den guten Beziehungen zur Nachbarschaft, von der schwierigen Finanzierung durch die Gemeinde selbst, die immer wieder zu Bauverzögerungen führte, von der Eigenarbeit ihrer Mitglieder, aber auch von ihrem Stolz auf ihr kommendes, ganz besonders Gotteshaus. Nicht zuletzt aber führt sie uns mit etwa 200 Originalskizzen, Werkplänen und Modellen die Arbeitsweise des mittlerweile 80-jährigen Glenn Murcutt vor Augen, der trotz internationalem Ruhms über all die Jahre die Größe seines Büros immer auf sich selbst beschränkt hat, damit er sich persönlich um jedes auch noch so kleine Detail kümmern kann.
Murcutt, Elevli und der überwiegend aus libanesischen Immigranten bestehenden Gemeinde ist mit ihrem »Australian Islamic Centre«, das im kommenden Frühjahr eröffnet werden soll, ein faszinierender Sakralbau gelungen, der nicht nur durch seine gestalterischen Qualitäten überzeugt. Denn er zeigt uns darüber hinaus, dass eine angemessene und durchdachte Architektur zur Integration einer andernorts angefeindeten Glaubensgemeinschaft beitragen kann.
Unumstößlich, erhielt er als Antwort, ist nur die Ausrichtung der Gebetswand nach Mekka, alles andere – auch die so beliebten Minarette oder eine Kuppel sind von den religiösen Vorschriften her verzichtbar. Und da sowohl das Minarett als auch die Kuppel heute keine wirkliche Funktion mehr haben – (zu Zeiten, als es noch keine Mikrofone und Lautsprecher gab, diente letztere dazu, den Schall und damit das Wort des Imams im Raum zu verteilen) – entschlossen sich die Architekten, darauf zu verzichten. Stattdessen entwickelten sie ein eindrucksvolles und sehr lebendiges Dach aus 96 dreieckförmige Oberlichtern, deren Längsseite jeweils mit einer in Grün, Gelb, Rot oder Blau gefärbten Scheibe verglast sind – in Farben also, von denen jede eine besondere Bedeutung im Islam hat. Diese Farben führen nun zu einem bunten, leuchtenden Muster an der Decke, gleichzeitig tauchen sie als funkelnde Reflexe auf dem Fußboden auf.
Die Ausstellung »Glenn Murcutt: Architecture of Faith« gibt Einblick in den vielschichtigen, zehnjährigen Entstehungsprozess der Moschee und des angegliederten Gemeindezentrums. Sie erzählt von der Suche nach dem geeigneten Grundstück, den guten Beziehungen zur Nachbarschaft, von der schwierigen Finanzierung durch die Gemeinde selbst, die immer wieder zu Bauverzögerungen führte, von der Eigenarbeit ihrer Mitglieder, aber auch von ihrem Stolz auf ihr kommendes, ganz besonders Gotteshaus. Nicht zuletzt aber führt sie uns mit etwa 200 Originalskizzen, Werkplänen und Modellen die Arbeitsweise des mittlerweile 80-jährigen Glenn Murcutt vor Augen, der trotz internationalem Ruhms über all die Jahre die Größe seines Büros immer auf sich selbst beschränkt hat, damit er sich persönlich um jedes auch noch so kleine Detail kümmern kann.
Murcutt, Elevli und der überwiegend aus libanesischen Immigranten bestehenden Gemeinde ist mit ihrem »Australian Islamic Centre«, das im kommenden Frühjahr eröffnet werden soll, ein faszinierender Sakralbau gelungen, der nicht nur durch seine gestalterischen Qualitäten überzeugt. Denn er zeigt uns darüber hinaus, dass eine angemessene und durchdachte Architektur zur Integration einer andernorts angefeindeten Glaubensgemeinschaft beitragen kann.