Kristallblüte auf dem Fjell
Glaspavillon in Grönland von Konstantin Ikonomidis
© Julien Lanoo
Das 100-Einwohner-Dorf Sarfannguit liegt an einem weit ins Landesinnere reichenden Fjord im Westen Grönlands. Es ist die einzige noch bestehende Siedlung im Gebiet Aasivissuit – Nipisat, das die Unesco 2018 zur Welterbestätte erklärte. Grund genug für die Verwaltung der Welterbestätte und die Gemeinde Queqqata, den schwedischen Architekten Konstantin Ikonomidis mit dem Entwurf einer identifikationsstiftenden Landmarke für das Gebiet zu beauftragen.
© Julien Lanoo
Wie eine fragile, kristallene Blüte erhebt sich der Pavillon aus der kargen Fjelllandschaft. Filigrane, im Felsen verankerte Stahlfüße tragen die zwei Kugelsegmentschalen aus Glasziegeln, die je rund 2 m hoch sind und einen Gesamtdurchmesser von 5 m haben. Gebaut wurde die Konstruktion von Leuten aus dem Dorf, entwickelt hat sie Ikonomidis gemeinsam mit den Glasexpertinnen Faidra Oikonomopoulou und Telesilla Bristogianni von der TU Delft.
© Bertrand Verney
© Julien Lanoo
Etwa 1000 Glassteine im klassischen Ziegelformat von 24 x 11 x 5 cm lieferte ein Hersteller aus Murano bei Venedig. Da die Ziegel unsichtbar – sprich: transparent – miteinander verklebt werden sollten und die Klebeschicht Wintertemperaturen bis -30°C standhalten muss, kam nur ein silikonbasierter Kleber infrage. Errichtet wurde das Bauwerk in den Sommermonaten bei Temperaturen etwas über dem Gefrierpunkt, die Einweihung fand im Oktober 2021 statt.
© Julien Lanoo
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Lorem Ipsum: Zwischenüberschrift
Architektur: Konstantin Arkitekter, Konstantin Ikonomidis
Bauherr: Unesco World Heritage Aasivissuit – Nipisat Gemeinde Qeqqata
Standort: Sarfannguit (GL)
Bauleitung: Paninnguaq Fleischer-Lyberth