Glaserker in schwindelnder Höhe

Mit einer Antennenhöhe von 427 m ist das 2020 fertiggestellte One Vanderbilt offiziell der vierthöchste Wolkenkratzer New Yorks. Übertroffen wird das von Kohn Pedersen Fox entworfene Neubau direkt neben der Grand Central Station lediglich vom One World Trade Center, dem Central Park Tower und dem höchsten Wohnturm der Stadt, 111 West 57th Street. 

Geklebte Ganzglasboxen

Für schwindelfreie Besucher hält das Hochhaus eine Besonderheit bereit: In 305 m Höhe ragen zwei Ganzglasboxen aus der Fassade. Sie bieten spektakuläre Ausblicke auf die Madison Avenue und die Stadt. Jede Box ist ein in sich geschlossenes System, das am Primärtragwerk des Gebäude über drei Rückverankerungen aufgehängt ist. Um größtmögliche Transparenz zu ermöglichen, hat Fassadenbauer Gartner die Gläser strukturell verklebt und mit zapfenartigen Glasverbindungen befestigt. 

© Juan Hernandez, Permasteelisa North America

Frontgläser aus Verbundsicherheitsglas

Zu den 5,3 m hohen und 3,7 m breiten Glasboxen des „Summit One Vanderbilt“ gelangen Gäste über zwei gläserne Außenaufzüge. Das Bodenglas der Erker ist 1,55 m breit. Die Frontgläser bestehen aus 4 x 12 mm Verbundsicherheitsglas mit jeweils 1,52 mm SGP-Folie von Dupont und einer Antireflex-Beschichtung von Eckelt. Als Schneefang sind gekantete Edelstahlbleche mit Structural Silicone am Glasrand aufgeklebt. 

Durch Bewegungsfugen entkoppelt 

Umlaufende Bewegungsfugen verhindern, dass Bewegungen des Gebäudes an den Anschlusspunkten auf die Glaskonstruktion übertragen werden. Um das Bodenglas vor Bruch – etwa durch herabfallende Gegenstände – zu sichern, ist die Glasoberfläche durch eine zusätzliche Verschleißglasschicht geschützt. In mehrwöchigen Tests hat Josef Gartner die ausreichende Trag-, Stoßtrag- und Resttragfähigkeit nachgewiesen. JS