Gemeinsam lernen: Volksschule in Wolfurt
Foto: David Schreyer
Kindergartengruppen und Schulklassen lernen zwar gelegentlich unter einem Dach, sind jedoch räumlich meist klar von einander getrennt: So ist es gängige Praxis im Bildungsbau, dem Schutzbedürfnis der Kleinsten zuliebe. Bei ihrem Umbau- und Erweiterungsprojekt für die Volksschule Bütze in Wolfurt bei Bregenz wollten Schenker Salvi Weber deutlich mehr Gemeinschaftsgefühl stiften. Zwar befindet sich der Kindergarten im Erdgeschoss und die Klassenzimmer im Obergeschoss. Doch mehrere zweigeschossige Lufträume und zahlreiche Sichtfenster schaffen Blickverbindungen zwischen ihnen, und alle Kinder betreten das Haus durch den gleichen Haupteingang.
Das Schulhaus besteht aus einem sanierten, dreigeschossigen Bestandstrakt aus den 60er-Jahren auf der Südseite – dem Dorfkern zugewandt – und einem deutlich tieferen, nur zweigeschossigen Neubauflügel, in dessen Untergeschoss eine bestehende Turnhalle integriert wurde. Äußerlich sind beide Flügel aufgrund der einheitlichen, großen Lochfenster und der einheitlichen, vorbewitterten Fichtenholzschalung kaum voneinander unterscheiden. Der Neubauflügel öffnet sich jedoch durch zwei gebäudebreite, auch als Fluchtwege dienenden Pergolen an den Stirnseiten zur umliegenden Wiesenlandschaft. Im Inneren des sehr tiefen Gebäudetrakts schufen die Architekten eine sehr breite, flexibel nutzbare Begegnungszone mit Sitznischen, die von Oberlichtern erhellt werden. Bestand und Neubau erfüllen den Passivhausstandard. Der Neubau wurde mit Ausnahme der Turnhallenüberbauung aus Stahl in Holzbauweise erstellt, lediglich die Decke über dem Erdgeschoss besteht aus Schall- und Brandschutzgründen aus einem Holz-Beton-Verbund.
Weitere Informationen:
Landschaftsarchitekten: DnD Landschaftsplanung ZT KG, Wien
HLS-Planung: gmi - ing. peter messner gmbh, Dornbirn
Bauphysik: IBO – Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie GmbH, Wien