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Gelbe Flut: Pavillon Martell von selgascano
Foto: Iwan Baan
Es ist das erste Werk der Madrider Architekten in Frankreich. Da die Stiftung Martell ihre Räume in Cognac erweitert und renoviert, lädt sie für die Zeit der Bauarbeiten verschiedene Künstler und Architekten ein, das Gelände zu bespielen. Nach der weißen Wildnis, die Vincent Lamouroux mit seiner Arbeit «Par nature» geschaffen hat, folgen nun die Wellen von selgascano.
31 Bahnen, die jeweils 2,40 m breit und 17,5 m lang sind reihen sich aneinander. Jede von ihnen ist anders geformt und bildet mit sanften Rundungen Räume mit einer Höhe von bis zu 4,05 m. Es ergeben sich Eingänge, wo das Ende einer Bahn sich zum Vordach öffnet und Leseecken, wo die Bahnen niedrige, geschützte Räume bilden. Außerdem sind einige Plätze für Foodtrucks vorgesehen, Hängematten spannen sich zwischen der Konstruktion und ein wahres Labyrinth aus Wegen durch den Pavillon hält die Besucher in Bewegung.
»Es war uns wichtig mit einem einzigen Material zu arbeiten«, sagen die Architekten. Fündig wurden sie bei einem französischen Hersteller von Wellplatten: Der nur einen Millimeter dicke, glasfaserverstärkte Kunststoff ist leicht und transparent; er wird auf Rollen geliefert und ist wasserdicht. Damit war er ideal für die temporäre Installation. Insgesamt 2370 m² kamen für den Pavillon zum Einsatz. Als Gerüst dienen weiße Stahlrohre, auf denen die Wellplatten liegen. Gelbe, mit Luft und Wasser gefüllte PVC-Kissen scheinen durch die transluzente Oberfläche und bieten zahlreiche Sitz-, Liege- und Spielmöglichkeiten.
Die experimentelle, nach Leichtigkeit suchende Handschrift von selgascano ist in dem beschwingten Entwurfskonzept klar ablesbar. Entstanden sind einladende Räume mit unendlichen Möglichkeiten: Bis zu ihrem Abbau im Juni 2018 werden sie Spielplatz für das Programm der Stiftung sein.