Francis Kéré baut erstmals in München

Am 18. April 2024 war der Spatenstich für den Bau der neuen Ingeborg Pohl Kinderoase an der Gabelsbergerstraße in München. Gegenüber dem Stammgelände der Technischen Universität München (TUM) sollen 60 neue Krippenplätze auf 700 m² geschaffen werden, die hauptsächlich für die Kinder der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TUM vorgesehen sind. Der Entwurf für den vertikalen Holzbau stammt von Architekt Francis Kéré und seinem Team. Die Zusammenarbeit erfolgte mit dem Architekten Herrmann Kaufmann, der mit seinem Büro HK Architekten auch die Ausführungsplanung übernimmt.

Francis Kérè am Bauplatz der künftigen Ingeborg Pohl Kinderoase an der Technischen Universität München, April 2024. © Andreas Heddergott / TU Muenchen

Stark frequentierte Umgebung

Hunderte von Menschen kommen jeden Tag an dem Grundstück zwischen der Studentenwerks-Mensa an der Gabelsbergerstraße und dem TUM-Campus vorbei. Dies sei laut Pritzker-Preisträger Francis Kéré eine große Herausforderung, da vor allem die Studenten und Studentinnen täglich sehen werden, was er gegenüber dem Campus-Gelände realisieren wird. Geplant sind insgesamt fünf Etagen, davon sind die mittleren drei Stockwerke für die Betreuung der Kinder angedacht. Im Erdgeschoss soll die Verwaltung liegen und in der obersten Etage ist eine überdachte Dachterrasse – die sogenannte Himmelswiese – vorgesehen. Die für München ungewöhnliche Fassade soll die spielerische Energie der Kinder unterstreichen und das Gebäude von seiner Umgebung abheben. Die Fertigstellung soll Ende 2025 erfolgen.

Von links nach rechts zu sehen sind: Herrmann Kaufmann, Francis Kéré, TUM-Präsident Thomas F. Hofmann, Bauherrin Ingeborg Pohl und TUM-Kanzler Albert Berger, München, 2024. © Andreas Heddergott / TU Muenchen

Mehr Raum für Kinder

Ein sehr persönliches Anliegen von Bauherrin Ingeborg Pohl war es, Krippenplätze für die Mitarbeitenden der Technischen Universität München zu schaffen. Von allen gesellschaftlichen Gruppen sind vor allem Frauen und Akademikerinnen vom Platzmangel in Krippen für Kleinkinder betroffen. Karriereverzögerungen sowie Stress bei den Betreuungspersonen sind leider die größten Auswirkungen dieser Situation. Die Realisierung dieses universitätsnahen Gebäudes ist auch ein Versuch, diesen Bedarf zu reduzieren.