Fashion in zentraler Lage
Flagshipstore in Mailand von OMA
Begehbare Möbel zonieren die offene Ladenfläche. © Marco Cappelletti, courtesy of Bershka and OMA
In Mailand haben OMA einen Flagshipstore für die Fast Fashion-Marke Bershka entworfen, der die Rolle des Ladengeschäfts in Zeiten des Online-Handels neu definieren soll.
Die industrielle Anmutung der Materialien soll einen größtmöglichen Kontrast zum Shopping-Glamour bilden. © Marco Cappelletti, courtesy of Bershka and OMA
Flagshipstore in zentraler Lage
Der neue Flagshipstore befindet sich in einem ehemaligen drei Stockwerke umfassenden Kino am Corso Vittorio Emanuele II. Er ist Teil der Galleria del Corso, einer typischen Mailänder Ladenpassage. Die Lage könnte zentraler nicht sein: In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich der Mailänder Dom und eine weitere Ladenpassage, die berühmte Galleria Vittorio Emanuele II.
Die Aufgabe beinhaltete laut OMA nicht nur, ein zukunftsfähiges Ladenkonzept zu entwickeln, sondern auch einen angemessenen Umgang mit dem historischen Bestand zu finden. Der Entwurf versteht sich deshalb als Schnittstelle zur Stadt und zur Galleria del Corso. Er kommuniziert über große Schaufenster expressiv nach draußen. Das Ladengeschäft soll so Innen wie Außen zu einem Erlebnisraum werden, den das Internet nicht bieten kann.
Offen angelegte Treppenhäuser und Galerien verbinden die einzelnen Ladenbereiche räumlich und visuell. © Marco Cappelletti, courtesy of Bershka and OMA
Raum als Dienstleistung
Statt eines möglichst hohen Angebots an Produkten steht hier der Dienstleistungsgedanke im Vordergrund. Das hat entsprechende Auswirkungen auf die Ladenstruktur, zum Beispiel in Form einer räumlichen Trennung: So gibt es Bereiche für kurze Besuche, um etwa ein Kleidungsstück umzutauschen oder Bereiche, die ein Eintauchen in das Konsumangebot von Bershka ermöglichen.
Der Flagshipstore für Bershka soll die Rolle des Ladengeschäfts in Zeiten des Online-Handels neu definieren. © Marco Cappelletti, courtesy of Bershka and OMA
Begehbare Möbel
Konkret funktioniert das über Objekte, die als begehbare Möbel in die offene Ladenfläche gestellt werden. Ein Beispiel sind die Bereiche für ein schnelles oder langsames Umkleiden. Gleiches gilt für die Kasse. Hinzu kommen ein Click & Collect-Bereich und eine Lounge. Das Ganze erfolgt unter Verwendung der für OMA typischen Materialpalette wie etwa Seekiefersperrholzplatten oder Edelstahloberflächen, die mit ihrer industriellen Anmutung den größtmöglichen Kontrast zum Shopping-Glamour bilden.
Ein besonderer Blickfang ist die mit Seekiefersperrholzplatten verkleidete Wendeltreppe. © Marco Cappelletti, courtesy of Bershka and OMA
Der Bershka-Flagshipstore kommuniziert über große Schaufenster mit der historischen Innenstadt von Mailand. © Marco Cappelletti, courtesy of Bershka and OMA
Verknüpfung Innen und Außen
Hinzu kommen Gitterroste für die Decken. Sie finden sich auch als Geländer in den offen angelegten Treppenhäusern und Galerien, mittels denen die Ladenbereiche räumlich und visuell verbunden werden. Ein besonderer Blickfang ist die ebenfalls mit Seekiefersperrholzplatten verkleidete Wendeltreppe, die sich als skulpturales Möbel durch die Geschosse zieht. Sie ist durch ein großes Schaufenster sichtbar und verknüpft so den Flagshipstore mit der historischen Innenstadt.
Architektur: OMA/AMO
Bauherr: Inditex
Standort: Corso Vittorio Emanuele II, Mailand (IT)
Partner: Ellen van Loon
Associate: Giulio Margheri
Architektenteam: Aleksander Zinovev, Valerio Di Festa, Lina Jaidi
Concept Design: Giulio Margheri, Lina Jaidi, Camille Filbien, Valerio Di Festa, Aleksander Zinovev, Eleni Varnavides, Philippe Le Quellec, Alicja Krzywinska, Mateusz Kiercz, Aleksander Zinovev, Alex Tintea, Giada Zuan, Mingda Zhang, Caterina Solini, Theodora Gelali, Eugene Kim, Giorgia Castelli
Store Design: Giulio Margheri, Valerio Di Festa, Aleksander Zinovev, Jacopo Bellina, Miguel Herreras, Assem El Cheikh, Federico Taiariol, Luisa Carvalho Punchirolli, Lina Kostoff