Barrierefreier Bauernhof
Ferienwohnungen von Clementine Blakemore
Die Gestaltung der Ferienwohnungen ist wohnlich und einladend. © Lorenzo Zandri
In der britischen Grafschaft Dorset haben Clementine Blakemore Architects mehrere verfallene Landwirtschaftsgebäude in Ferienwohnungen als Teil eines 250 ha großen Bio-Bauernhofs umgewandelt.
Mehrere verfallene Landwirtschaftsgebäude sind nun Ferienwohnungen eines großen Bio-Bauernhofs in Dorset. © Lorenzo Zandri
Flexibles Nutzungskonzept
Die ehemaligen Scheunen liegen in einem Naturschutzgebiet in West Dorset. Sie stammen aus dem 19. Jahrhundert und grenzen an eine denkmalgeschützte Kirche. Dem Projekt liegt ein flexibles Nutzungskonzept zugrunde, bei dem man das Ensemble komplett oder als fünf einzelne Ferienhäuser buchen kann. Hinzu kommt ein Gemeinschaftsraum, der für soziale Zwecke kostenlos nutzbar ist.
Barrierefreie Erschließung
Teil des Konzepts ist eine barrierefreie Erschließung, was nicht nur die Gebäude selbst, sondern auch die Landschaft umfasst: So wurde etwa die Topografie und die Anordnung der Wege sanft abfallend zu den Gebäuden gestaltet. Entsprechend oft werden die Ferienwohnungen von Familien mit einem behinderten Familienmitglied gebucht. Zudem sollen hier in Zukunft betreute Ferien für Menschen mit Behinderung angeboten werden.
Sowohl die Ferienwohnungen als auch die umliegende Umgebung sind barrierefrei zu erschließen. © Emma Lewis
Barrierefreie Wohnungen
Auch die Ferienwohnungen folgen dem barrierefreien Ansatz. Sie sind auf einer Ebene angeordnet, bieten großzügige Wendekreise für Rollstuhlfahrer und einen einfachen Zugang zu Fenstern oder Türen. Hinzu kommen barrierefreie Bäder und höhenverstellbare Betten. Letztere sind in massive Douglasie eingefasst und passen sich so an die übrigen Tischlerarbeiten an. Dabei wirkt die Gestaltung zu keinem Zeitpunkt klinisch, sondern wohnlich und einladend.
Ein dunkler, geschliffener Betonboden ergänzt das robuste Erscheinungsbild. © Emma Lewis
Sanierung des Bestands
Bei der Sanierung der Gebäude versuchten Clementine Blakemore Architects so viel Bausubstanz wie möglich zu erhalten. Die hölzernen Dachstühle des Bestands wurden ertüchtigt oder wenn nötig aus Douglasie neu angefertigt. Gleiches gilt für die Außenmauern, die bei Bedarf mit lokalem Gestein wie Portland, Feldstein, Purbeck-Stein, Forest Marble und Kreide ausgebessert wurden. Die vorhandenen Öffnungen blieben größtenteils erhalten und sind nun mit Stahlfenstern und -türen oder Holzfenstern aus Douglasie ausgefacht.
Bei der Sanierung der Gebäude versuchten die Architekten so viel Bausubstanz wie möglich zu erhalten. © Lorenzo Zandri
Auch im Innenraum ist die alte Bausubstanz jederzeit ablesbar. © Lorenzo Zandri
Robuste Inneneinrichtung
Im Innern ist die alte Bausubstanz ebenfalls ablesbar. Hinzu kommt ein dunkler, geschliffener Betonboden, der das robuste Erscheinungsbild passend ergänzt. Ein dezenter Hinweis auf die barrierefreie Nutzung ist die in hellem Grün gestrichene Holzvertäfelung entlang der Wände. Sie kann bei der Beschädigung durch einen Rollstuhl neu gestrichen werden und zeigt so exemplarisch, wie sich Funktionalität mit gelungener Gestaltung verbinden lässt.
Architektur, Innenarchitektur: Clementine Blakemore Architects
Bauherr: Wraxall Yard CIC
Standort: Wraxall Yard, Lower Wraxall (GB)
Tragwerksplanung: Structure Workshop
TGA-Planung: Ritchie+Daffin
Landschaftsplanung: Hortus Collective
Generalunternehmen: Stonewood Builders