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Experiment Gemeinschaft: Neue Wohnbauten in Berlin
In zwei kürzlich fertig gestellten Wohnbauten in Berlin wird das Planen für und das Wohnen in der Gemeinschaft mit unterschiedlichen Herangehensweisen erprobt.
Wohnen auf der Stufe: Split-Level an der Flottwellstraße von Heide & von Beckerath Architekten
Das Wohnhaus an der Flottwellstraße steht auf einem nur 418 Quadratmeter großen Grundstück am westlichen Rand des neuen Parks am Gleisdreieck, unweit der Potsdamer Straße und des Landwehrkanals. Schon von außen lässt sich erahnen, dass innen etwas anders ist: Die leicht versetzt zu einander angeordneten Baukörper, einer weiß, der andere schwarz, reagieren auf die im Inneren in unterschiedlichen Varianten realisierten Abstufungen und Split-Level. Anspruch des mit einer Bauherrengemeinschaft realisierten Projekts war es, nachhaltigen und urbanen Wohnraum zu schaffen. Entstanden ist ein Haus, das dank der geschickten Ausnutzung der Raumhöhe unabhängig von der tatsächlichen Wohnfläche individuelle und gleichzeitig flexible Wohnungen beherbergt. Die Ansforderungen an die ENEV 2009 wurden um 30 Prozent unterschritten.
Das Wohnhaus an der Flottwellstraße steht auf einem nur 418 Quadratmeter großen Grundstück am westlichen Rand des neuen Parks am Gleisdreieck, unweit der Potsdamer Straße und des Landwehrkanals. Schon von außen lässt sich erahnen, dass innen etwas anders ist: Die leicht versetzt zu einander angeordneten Baukörper, einer weiß, der andere schwarz, reagieren auf die im Inneren in unterschiedlichen Varianten realisierten Abstufungen und Split-Level. Anspruch des mit einer Bauherrengemeinschaft realisierten Projekts war es, nachhaltigen und urbanen Wohnraum zu schaffen. Entstanden ist ein Haus, das dank der geschickten Ausnutzung der Raumhöhe unabhängig von der tatsächlichen Wohnfläche individuelle und gleichzeitig flexible Wohnungen beherbergt. Die Ansforderungen an die ENEV 2009 wurden um 30 Prozent unterschritten.
Das 16 Meter tiefe, in Ost-West-Richtung ausgerichtete Gebäude gliedert sich in drei Zonen, die im Inneren mit Schiebetüren einander zugeschaltet oder verbunden werden können. Die räumlich-konstruktive Struktur des Hauses mit Split-Levels auf der Rückseite erlaubt unterschiedliche Wohnungstypen auf einer, zwei oder mehreren Ebenen mit jeweils individuellen Eingangstüren. Eine kleine Stufe in der Decke der schmalen Balkone modifiziert diese zur Sitzbank und dient gemeinsam mit den raumhohen Fensterelementen der Erweiterung des Wohnraums nach außen. Der textile Sonnenschutz lässt sich zur Hälfte aufschieben. Individuelle Anpassungen bezogen auf das Raumangebot, die Größe und Lage der Zimmer, die Küche und das Bad, sowie die Oberflächen von Wänden, Decken und Böden, sind möglich. Eine modular aufgebaute Küche sowie Einbauschränke erhöhen den Ausstattungsstandard und dienen als platzsparender Stauraum.
Die Wohneinheiten werden ergänzt um eine kleine Studioeinheit im Erdgeschoss mit Sitzstufen zum Bürgersteig sowie Garten, Wasserbassin und Dachterrasse als gemeinschaftlich genutzte Bereiche.
Die Wohneinheiten werden ergänzt um eine kleine Studioeinheit im Erdgeschoss mit Sitzstufen zum Bürgersteig sowie Garten, Wasserbassin und Dachterrasse als gemeinschaftlich genutzte Bereiche.
Projektdaten:
Architekten: Heide & von Beckerath Architekten BDA
Wohnfläche: 1.104 Quadratmeter
BGF: 1.483 Quadratmeter
GFZ: 3,64
Grundfläche: 233 Quadratmeter
Grundstück: 418 Quadratmeter
Fertigstellung: Juni 2011
Bildnachweis: alle Fotos: Andrew Alberts, alle Pläne: Heide & von Beckerath Architekten
Architekten: Heide & von Beckerath Architekten BDA
Wohnfläche: 1.104 Quadratmeter
BGF: 1.483 Quadratmeter
GFZ: 3,64
Grundfläche: 233 Quadratmeter
Grundstück: 418 Quadratmeter
Fertigstellung: Juni 2011
Bildnachweis: alle Fotos: Andrew Alberts, alle Pläne: Heide & von Beckerath Architekten
Gemeinsame Haltung: Wohnungsbau von ifau und Jesko Fezer | Heide & von Beckerath Architekten (Arge)
Der Neubau der Baugruppe Ritterstraße 50 im nördlichen Teil von Berlin-Kreuzberg steht in einem heterogen bebauten Wohngebiet der Nachkriegsmoderne. Es ist einer jener als „peripher“ empfundenen Bereiche im Berliner Stadtzentrum, denen man trotz ihrer zentralen Lage immer noch das ehemalige „Mauerrandgebiet“ anmerkt. Dass man hier nur wenige Blocks von der Friedrichstraße entfernt ist, spürt man kaum. Glück für die neuen Bewohner, denn das mit rund 2.000 Quadratmetern verhältnismäßig große Baugrundstück war vermutlich eher preisgünstig. Der frei stehende Wohnneubau wird von 19 Parteien bewohnt, deren individuellen Wohnungen gemeinsame Räume zur Seite gestellt sind, wie zum Beispiel ein zweigeschossiger Gemeinschaftsraum, eine Waschküche, eine Werkstatt und eine Dachterrasse mit „Sommerküche“.
Der Neubau der Baugruppe Ritterstraße 50 im nördlichen Teil von Berlin-Kreuzberg steht in einem heterogen bebauten Wohngebiet der Nachkriegsmoderne. Es ist einer jener als „peripher“ empfundenen Bereiche im Berliner Stadtzentrum, denen man trotz ihrer zentralen Lage immer noch das ehemalige „Mauerrandgebiet“ anmerkt. Dass man hier nur wenige Blocks von der Friedrichstraße entfernt ist, spürt man kaum. Glück für die neuen Bewohner, denn das mit rund 2.000 Quadratmetern verhältnismäßig große Baugrundstück war vermutlich eher preisgünstig. Der frei stehende Wohnneubau wird von 19 Parteien bewohnt, deren individuellen Wohnungen gemeinsame Räume zur Seite gestellt sind, wie zum Beispiel ein zweigeschossiger Gemeinschaftsraum, eine Waschküche, eine Werkstatt und eine Dachterrasse mit „Sommerküche“.
Das Gebäude ist als Dreispänner angelegt und umfasst sechs Vollgeschosse, ein Dachgeschoss und – heute eher ungewöhnlich – ein Souterraingeschoss. Die Ausführung des Gebäudes ist von der Devise getragen, „gemeinsam und kostengünstig“ zu wohnen. Diese Haltung zeigt sich sowohl in der Konstruktionsweise des Hauses als einfaches Stahlbetonskelett als auch in seinem niedrigen Ausbaustandard, der mit der teils offen verlegten Infrastruktur eher Rohbaucharakter hat. Eine modular aufgebaute Holzfassade sowie die geschossweisen „Umgänge“ – statt Balkonen – ermöglichen besonders flexible Grundrisse. Man sieht dem Gebäude an, dass sich die Architekten hier gestalterisch zurückgenommen haben. Dies ist ganz offensichtlich Teil des Experiments und einer Planungsweise geschuldet, die eine „anteilige Mitbestimmung, das Einbringen von Eigenplanung bis hin zum Selbstbau im Wohnbereich sowie die gemeinsame Verhandlung über die Art, Lage, Größe und Gestaltung von Gemeinschaftsräumen“ umfasst.
Projektdaten:
Architekten: ifau und Jesko Fezer | Heide & von Beckerath Architekten (Arge)
Wohnfläche: 2.037 Quadratmeter
BGF: 2.780 Quadratmeter
GRZ: 0,2
GFZ: 1,35
Grundstück: 2.056 Quadratmeter
Fertigstellung: Februar 2013
Bildnachweis: alle Fotos: Andrew Alberts, alle Pläne: ifau und Jesko Fezer | Heide & von Beckerath Architekten (Arge)
Architekten: ifau und Jesko Fezer | Heide & von Beckerath Architekten (Arge)
Wohnfläche: 2.037 Quadratmeter
BGF: 2.780 Quadratmeter
GRZ: 0,2
GFZ: 1,35
Grundstück: 2.056 Quadratmeter
Fertigstellung: Februar 2013
Bildnachweis: alle Fotos: Andrew Alberts, alle Pläne: ifau und Jesko Fezer | Heide & von Beckerath Architekten (Arge)