Musik in der Textilfabrik
Escola de Música Can Bagaria in Barcelona
Aus der früheren Fabrikanlage soll ein kulturelles Zentrum werden. © Simón García
Die ehemalige Textilfabrik wurde nach Plänen von Modest Feu i Estrada zwischen 1920 und 1925 errichtet. Sie besteht aus mehreren eingeschossigen Gebäudeteilen, die alle in Sichtziegel gehüllt sind. Die neue Musikhochschule ist der Anfang einer großangelegten Revitalisierungsinitiative der Stadtverwaltung, welche die Verwandlung der früheren Fabrik in ein kulturelles Zentrum vorsieht.
Die Musikhochschule bildet den ersten Baustein der Revitalisierung. © Simón García
Architektonisches Erbe wiederbeleben
Das Gebäude mit 112 m Länge und nur 12,86 m Breite stand jahrzehntelang leer und war in entsprechend schlechtem Zustand. Ziel der Architekten war jedoch, den Bestand so gut es ging zu nutzen, alte Gebäudeteile zu ertüchtigen und das architektonische Erbe wiederherzustellen. Der lang gezogene Baukörper mit seinen hohen Raumhöhen eignete sich gut, um das Programm einer Musikhochschule darin unterzubringen.
Übereinander gestapelte Boxen machen aus dem eingeschossigen Gebäude nun ein zweigeschossiges. Zwischen den Boxen, in denen sich Unterrichtsräume befinden, erstreckt sich der Raum weiterhin in die Höhe. Der Blick auf die Dachkonstruktion ist frei. Über einen großen Teil des Gebäudes verläuft in Längsrichtung ein Steg, der die enorme Länge weiterhin spürbar macht.
Musik ist im ganzen Gebäude gegenwärtig. © Simón García
Räume zum Musizieren
Eingeschnittene Höfe bringen viel Tageslicht ins Innere und erlauben außerdem den Austritt ins Freie. Die Bereiche zwischen den hellen Holzeinbauten mit den Unterrichtsräumen werden auch gerne zum Musizieren genutzt. So wird gleich offenbar, dass es sich bei dem Gebäude um eine Musikschule handelt. In der unteren Etage wird Schülern in kleinen Gruppen Klavier- oder Schlagzeugunterricht erteilt. Auf der oberen Ebene liegen ein großer Musiksaal, die Bibliothek und ein Klaviersaal.
Alt und Neu – der Blick aus dem Fenster führt auf einen Teil der Fabrik, der noch auf seine Wiederbelebung wartet. © Simón García
Bereiche zwischen den Unterrichtsräumen werden auch zum Musizieren genutzt. © Simón García
Konzertsaal
An einem Ende des langgestreckten Baukörpers ist ein großer Hörsaal platziert, der auch als Konzertsaal genutzt wird und losgelöst vom Schulbetrieb funktioniert. Finden darin Veranstaltungen statt, sind auch Externe eingeladen. So heißt das neue Gebäude nicht nur Musik-Studierende willkommen, sondern die gesamte Nachbarschaft aus dem Arbeiterviertel Cornellà de Llobregat.
Architektur: Àrea Metropolitana de Barcelona (AMB)
Bauherr: Ajuntament de Cornellà de Llobregat
Standort: Carretera d’Esplugues, 169, 08940 Cornellà de Llobregat (ES)
Fertigstellung: 2021
Tragwerksplanung: Narcís Julià, Enginyer industrial de l’empresa DopecBauunternehmen: Arcadi Pla S.A.