05.06.2024

Einsparpotential durch intelligent gesteuerten Sonnenschutz

Der geschwungene Baukörper des multifunktionalen Gebäudes im Gewerbe- und Landschaftspark Triotop Köln wurde mit intelligent gesteuerten Warema Raffstoren ausgestattet, so dass die Innenräume vor zu viel Sonne geschützt sind. © Warema

Interview mit Markus Schwab, Architektenberatung, Bauphysik und nachhaltiges Bauen bei der WAREMA Renkhoff SE

Im Gespräch mit Markus Schwab, Architektenberater, Bauphysiker und Experte für nachhaltiges Bauen bei Warema.

Bis 2045 soll der deutsche Gebäudebestand klimaneutral werden. Welchen Beitrag leisten Sie mit Ihren Produkten und Dienstleistungen zu diesem Ziel?


Ein zentraler Aspekt ist: Der Energieverbrauch muss sinken. In immer heißer werdenden Sommern verringert der Sonnenschutz den Energieeintrag in die Gebäude – sie werden weniger aufgeheizt und bieten auch in Zukunft einen hohen Wohnkomfort. Im Winter spart das Schließen des Sonnenschutzes in der Nacht wertvolle Heizenergie. Gerade bei älteren Fenstern in Bestandsgebäuden können diese Wärmeverluste um bis zu 30 % sinken. Damit sich der Sonnenschutz immer in der richtigen Position befindet und somit das maximale Einsparpotenzial genutzt werden kann, empfiehlt sich der Einsatz einer intelligenten Sonnenschutzsteuerung. Um die Effekte in Zahlen zu fassen, haben wir die CO2-Fußabdrücke unserer Produkte mit dem Einsparpotenzial während der Nutzungsdauer verglichen: Je nach Produkt wird 13- bis 28-mal mehr CO2 eingespart als über den Lebenszyklus des Produkts ausgestoßen.  

Am Züricher Wohnkomplex Wolkenwerk fungieren an Balkonen und Loggien Markisen von Warema in unterschiedlichen Farbtönen als Sonnenschutz und gestaltprägende Elemente. © Warema

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Wo engagiert sich Ihr Unternehmen darüber hinaus für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft?

Wir betrachten das Thema Nachhaltigkeit nicht nur auf Produktebene, sondern auch als konzernweite Aufgabe. Klimaneutralität durch Kompensation mittels Zertifikate zu erreichen, ist nicht unser Weg. Um langfristig den CO2-Fußabdruck auf Unternehmensebene zu reduzieren, arbeiten wir an unseren eigenen Prozessen, sind der Science Based Target Initiative (SBTI) beigetreten und haben uns Reduktionsziele bis 2030 gesetzt. Dafür stehen Investitionen in erneuerbare Energien sowie Abfallvermeidung und eine Reduktion der Wärmeverluste in der Produktion im Vordergrund. Außerdem wollen wir durch recyceltes oder mit erneuerbaren Energien produziertes Aluminium den CO2-Fußabdruck unserer Produkte und des gesamten Unternehmens reduzieren. 

Das intelligente, aufeinander abgestimmte Lichtmanagementsystem von Wellumic ermöglicht im Center of Climate in Lahr optimale Lichtverhältnisse und minimalen Energieverbrauch zu jeder Tageszeit. © Warema
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Markus Schwab: Architektenberatung, Bauphysik und nachhaltiges Bauen bei der Warema Renkhoff SE © Warema

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Wo sehen Sie beim Klima- und Ressourcenschutz noch die größten Aufgaben auf uns zukommen und welche Unterstützung können Architekten von Ihnen erwarten?

Wir dürfen die Auswirkungen des Klimawandels nicht vernachlässigen. In einem nach heutiger Normung geplanten Gebäude kann es in einigen Jahren dennoch zu Überhitzung kommen. Damit keine energieintensiven Klimageräte zum Einsatz kommen, brauchen wir einen effektiven außenliegenden Sonnenschutz. Hierfür unterstützen wir Architekten und Planer, wenn es um den Energieeintrag und sommerlichen Wärmeschutz geht. Zum Beispiel berechnen wir den Gesamtenergiedurchlassgrad gtot oder den Abminderungsfaktor Fc. Wir unterstützen bei Wärmebrückenberechnungen, thermischen Simulationen, Fragen zum Schallschutz sowie den stetig an Bedeutung gewinnenden Nachhaltigkeitszertifizierungen wie DGNB, LEED oder BREEAM. Über unsere Architekten-Hotline unterstützen wir ebenfalls bei Themen wie Produktauswahl, Baugrößen oder Windwiderstand, um die Planung für den Architekten so einfach wie möglich zu gestalten. Zudem erstellen wir auf Wunsch strahlungsphysikalische Angaben wie den Transmissions-, Reflexions- und Absorptionsgrad der Produkte. 

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Hersteller: Warema Renkhoff SE
Produkt: Interview


Produktkategorie: Nachhaltiges Bauen

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