Einfamilienhäuser für alle!

Die Ausstellung „Einfamilienhäuser für alle!“ der TU Berlin betrachtet die populärste Wohnform in Deutschland aus einer neuen Perspektive. Trotz der hohen Nachfrage nach Einfamilienhäusern und ihrer weiten Verbreitung steht diese Form des Wohnens angesichts der Klimakrise, des Wohnraummangels und sich wandelnder Lebensentwürfe zunehmend in der Kritik. Denn das Einfamilienhaus ist in seiner Raum- und Eigentumsstruktur oft unflexibel und ressourcenintensiv.

Das Entwurfsstudio Co-MaKaBi der TU Berlin hat eine zukunftsfähige Vision entwickelt, wie bei Einfamilienhäusern die Idee des „Eigenen“ umstrukturiert und gemeinschaftliche Lebensmodelle gefördert werden können. In den Berliner Bezirken Mahlsdorf, Kaulsdorf und Biesdorf, den größten deutschen Einfamilienhausgebieten, wurden bestehende Gebäudequalitäten und die Praktiken des Teilens untersucht. Ziel ist es, ein dichteres, nachhaltigeres und lebendigeres Wohnen zu ermöglichen. 

Die Studierenden entwickelten zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern Konzepte, die sowohl neue gemeinschaftliche Wohnformen als auch soziale Funktionen und Programminhalte integrieren. Besonderer Wert wurde auf Lösungen gelegt, die durch energetische Sanierung Bodenversiegelung vermeiden. Die Entwürfe zielen darauf ab, den Ressourcenverbrauch pro Kopf zu verringern und gleichzeitig die soziale und räumliche Qualität des Wohnens zu erhöhen.

Die Ausstellung ist ein Laboratorium für die Transformation von Einfamilienhaussiedlungen. Es wird die Frage gestellt, wie diese Siedlungen zum Modellraum für eine neue Umbaupraxis werden können. Somit lädt die Ausstellung ein, darüber nachzudenken, wie bestehende Wohnformen nachhaltiger und sozialer gestaltet werden können.