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Eine Wohnung so groß wie ein Flugzeug: Umbau von Arquitectura-G
Foto: José Hevia
Die Aufgabe ist reichlich ungewöhnlich: Eine einzelne Person möchte in eine 10 x 70 m große Fabrikhalle ziehen. Bei der ersten gemeinsamen Begehung stehen noch die Nähmaschinen und Stoffrollen der Schneiderei unter den rauen Betonrippen der Hallendecke. Nachdem der Raum von jeglichem Ballast befreit wurde, formulierten die spanischen Architekten Arquitectura-G zwei Ziele für den Umbau: Der Maßstab der gigantischen Halle soll dem menschlichen, begreifbaren angenähert werden. Weiter aber sollte zu jeder Zeit die Einheit des Raums sowie seine Durchlässigkeit präsent bleiben.
Zusätzlich zu den üblichen Anforderungen an eine Wohnung beinhaltet das Programm eine Künstlerwerkstatt und einen Atelierbereich. Die Räume sind nun so organisiert, dass sie vom Eingang ausgehend zunehmend privater werden. Ganz vorne liegt also das Atelier mit der Werkstatt. Darauf folgen eine dreieckige Terrasse und der Aufenthaltsbereich sowie die Küche und ein Essbereich, die an einen kleinen Garten grenzen. Zuletzt bilden der Schlafbereich und das Bad, großzügig auf einem Podest angeordnet, eine Einheit. So können auch große und sperrige Lieferungen direkt im Atelier abgeladen werden und Besucher müssen nicht den Schlafbereich queren, um am Esstisch Platz zu nehmen.
Die Unterteilung in die einzelnen Bereiche erfolgt durch Raumtrennelemente. Die raumbildenden Objekte bestehen aus jeweils zwei Wänden, die im rechten Winkel zueinander stehen und an keiner Stelle die Wände oder die Decke des Bestandes berühren. So wird die Durchlässigkeit des langen Raumes bewahrt, der Blick aber immer wieder aufgehalten oder umgelenkt. Die Terrasse und der Gartenbereich sorgen zusätzlich für eine Aufteilung der Halle in Abschnitte; sie bringen Licht, Luft und Vegetation in die Wohnung.