Edle Glaskuben: Sozialwohnungen am Montmartre
Foto: Ulrich Schwarz
Einsparpotenzial bot die hohe Dichte der kompakt konzipierten Blocks. Zum Raumprogramm gehören 50 Sozialwohnungen, öffentliche Nutzungen und eine Tiefgarage. Ein begrünter Hof verbindet die 19 x 20 m großen Bauten, die zentrale Erschließung erlaubt eine freie Platzierung der Räume an der Fassade.
Charakteristisches Element des Projekts sind die umlaufenden Wintergärten, die viele Funktionen zugleich erfüllen: Sie dienen als Klimapuffer, Lärmschutz und Erweiterung des Wohnraums. Deren rahmenlose gläserne Schiebetüren geben Ausblicke auf die Umgebung frei und wahren die Privatsphäre, ein bodentiefer Vorhang sorgt für Sonnenschutz. Das Glas verleiht den Gebäuden einen edlen Anstrich, der durch champagnerfarbenes Wellblech an der Fassade verstärkt wird. Die Wohnungen wirken trotz geringer Raumhöhe hell und offen, da sie meist zweiseitig über Eck orientiert und großzügig verglast sind.
Die Kosten blieben dennoch im Rahmen, da die Gebäudehöhe maximal ausgenutzt wurde, die Betondecken mussten hierfür auf 20 cm beschränkt und roh belassen werden. Der reduzierte Ausbau verleiht dem Gebäude einen industriellen Charme und konnte auch große Bautoleranzen aufnehmen. Das Anliegen der Architekten dem negativen Image des sozialen Wohnungsbaus zu entkommen, gelang mit einer Mischung aus rohem Minimalismus und edlem Material.