Dynamisch diagonal: Neuapostolische Kirche in Lausanne
Foto: Matthieu Gafsou
Localarchitecture war es wichtig, die bestehenden Qualitäten der Kirche hervorzuheben und durch die Änderungen eher zu unterstreichen, als zu stören. Die Erweiterung bringt dennoch ein zeitgenössisches Erscheinungsbild mit sich. Die beiden Baukörper vereinen sich; der kubische Neubau schließt an die Süd- und Westfassade des Bestands an.
Erweiterung in modernem Gewand
Der neue Gebäudeteil wirkt trotz seiner massiven Stahlbetonbauweise nicht schwerfällig. Durch die helle Farbgebung der diagonal zugeschnittenen Betonumhüllung entsteht Dynamik. Die vertikale Holzleistenschalung schafft eine dezente Struktur und gliedert die Oberfläche. Hinter dreieckigen Öffnungen lugt die Pfosten-Riegel-Fassade mit Eingangstür hervor und stellt der geschlossenen Betonfläche eine kontrastierende Offenheit gegenüber.
Eingangssituation und Zirkulation
Zum Eingang führt eine Treppe mit sandgestrahlter Oberfläche. Innen angekommen erstreckt sich vor dem Besucher ein heller Bereich. Viel Holz sorgt für einen freundlichen Auftakt. Seiner Funktion als Verteiler wird das Foyer gerecht, indem es einen unmittelbaren Überblick über die Räume und Wegführungen ermöglicht. Bei der Erschließung sorgen geringfügige Änderungen am Bestand für eine strukturierte Zirkulation durchs Gebäude.
Statische Anpassungen
Um die im Zuge des Umbaus entfernten Stützen und Mauern auszugleichen, unterfangen jetzt Metallrahmen und Flachpressen die übrigen tragenden Wände. Weitere statische Schutzmaßnahmen sollen das Gebäude für Erdbeben wappnen: Eine steife Deckenscheibe im Dach erhöht die Stabilität. An den Ecken lastet die Dachkonstruktion auf einem Betongurt; Kohlenstoffgewebe verstärkt die Bauteilverbindung.