21.10.2009 Sandra Reinalter

Die Kunst der Holzkonstruktion

Erstmals ausserhalb Chinas zeigt die Chinese Academy of Cultural Heritage in Peking eine Auswahl wertvoller Architekturmodelle. Die Ausstellung im Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne vermittelt die Besonderheit der typischen Holzskelettbauweise in der Funktion, Konstruktion und Kunst miteinander verschmelzen.
Der chinesischen Tradtion folgend verbirgt sich die Ausstellung zunächst hinter einer Schattenmauer, die dazu dient, unheilbringende Einflüsse fernzuhalten. Dieses typische Bauelement findet sich in den insgesamt 17 Architekturmodellen wieder, die sich nun dem Besucher in chronologischer Reihenfolge zeigen.

Foto: Sandra Reinalter

Anhand der maßstabsgerechten, mit höchster Präzision gefertigten Modelle sollen die Grundzüge der Konstruktion verständlich gemacht werden. Die Tempelbauten vom 8. bis zum 15. Jahrhundert sind in Holzskelettbauweise konstruiert. Verwendet wurde das Holz der weißen Zeder, das die Zugspannung von Stahl hat und dessen Druckfestigkeit weitaus höher ist als Beton. Diese Konstruktion ist elastisch und flexibel, wobei alle Innenwände nichttragend sind. In Verbindung mit dem horizontal übereinander geschichtetn Konsolensystem bleibt somit auch bei Erdbeben die Gebäudestruktur erhalten. Es wird deutlich, dass es sich bei dieser Bauweise um eine individuelle Konstruktionsform handelt, die auf Land und Klima reagiert.
Das in der Ausstellung erscheinende chinesiche Sprichwort „Fällt auch die Wand so stürzt noch nicht das Haus ein“ unterstreicht nocheinmal den wesentlichen Gedanken, der hinter dieser Architektur steht.

Foto: Sandra Reinalter

Die Kunst der Holzkonstruktion –
Chinesische Architekturmodelle

22.10.2009-24.01.2010
Architekturmuseum der TU München
In der Pinakothek der Moderne

http://www.pinakothek-der-moderne.de
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