Buchvorstellung
Die Geschichte der Farbtheorie
The Book of Colour Concepts, © Taschen
In zwei Bänden und neun Kapiteln beleuchtet die neue viersprachige Publikation „The Book of Colour Concepts” die Geschichte der Farbtheorie von 1686 bis 1963. Anhand von mehr als 65 seltenen Schriften, Büchern und Manuskripten aus aller Welt und mit über 1000 Abbildungen liefern die Historikerinnen Alexandra Loske und Sarah Lowengard aus unterschiedlichen Teilperspektiven einen umfassenden Überblick zum Thema Farbe.
The Book of Colour Concepts, Band 1, © Taschen
The Book of Colour Concepts, Band 2, © Taschen
Faszination Farbe
Gleich zu Beginn des Buches schreibt Alexandra Loske, dass sich eine theoretische Auseinandersetzung mit Farbe durch die gesamte Menschheitsgeschichte zurückverfolgen lasse. Bereits die frühesten Formen menschlicher Kreativität, wie beispielsweise Schnitzereien, Markierungen und Höhlenmalereien zeugen davon, dass Menschen sich nicht nur gedanklich mit dem Thema Farbe beschäftigen. Seit jeher wollen Menschen Farben herstellen sowie in ein System einordnen oder in Worten erfassen.
Philipp Otto Runge, Farben-Kugel (Colour Globe), 1810, © Taschen / bpk | Hamburger Kunsthalle | Christoph Irrgang
Eine kaleidoskopische Zeitreise
Die visuelle Reise beginnt im 17. und endet Mitte des 20. Jahrhunderts vor Anbruch des Digitalzeitalters. Die Publikation umfasst auf 846 Seiten eine subjektive Auswahl an Farbsystemen und -theorien aus verschiedenen Epochen und Kulturen. Neben grundlegenden Werken zur Farbtheorie – darunter Isaac Newtons „Opticks“, Johann Wolfgang von Goethes Abhandlung „Zur Farbenlehre“ und Johannes Ittens Grundlagenwerk „Kunst der Farbe“ – werden auch unbekanntere Stimmen und Beispiele erfasst. So hebt die Publikation Farbtraktate aus den letzten zweihundert Jahren hervor, die von Frauen verfasst, publiziert und bebildert wurden. Gezeigt wird beispielsweise das sehr persönliche Werk „Farben und Formen als lebendige Kräfte“ von der Künstlerin Carry van Biema, das Wissenschaft und praktische Ratschläge miteinander vereint.
Carry van Biema, Farben und Formen als lebendige Kräfte (Colours and Forms as Living Forces, detail), 1930, © Taschen / Universität der Künste Berlin, Universitätsbibliothek
Einführende Essays bringen die vorgestellten Farbsysteme in einen größeren Zusammenhang. „The Book of Colour Concepts” fasziniert mit einer aufwendigen und reich bebilderten Aufmachung. Alle 65 Farbtheorien werden über mehrere Seiten in sachkundigen Texten auf Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch sowie mit der Titelseite der Originalausgabe und einigen Illustrationen des jeweiligen Werks vorgestellt. Die zweibändige Publikation mit edlem Hardcover aus Halbleinen überzeugt mit einer chromatischen Chronologie von kulturell, historisch, geografisch und thematisch beispiellosem Umfang.
The Book of Colour Concepts
Herausgeberin: Alexandra Loske
Hardcover, 2 Bände im Schuber, 24,3 x 30,4 cm, 6,15 kg, 846 Seiten
Ausgabe: Mehrsprachig (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch)
Verlag: TASCHEN
Weitere Informationen: taschen.com