31.01.2013 popp@detail.de

Der Süden liegt vorn: Europäischer Architekturpreis Energie + Architektur

Oberbayern und die Bodenseeregion sind die ‚Hotspots’ im energieeffizienten Bauen in Deutschland – zumindest wenn man die Ergebnisse des Europäischen Architekturpreises Energie + Architektur zugrunde legt.

e% – Energieeffizienter Wohnungsbau Hollerstauden in Ingolstadt von bogevischs buero architekten und stadtplaner gmbh, München. Foto: Michael Heinrich

Zum dritten Mal hatten der Bund Deutscher Architekten BDA und der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) 2012 den Europäischen Architekturpreis "Energie + Architektur" ausgelobt. Im Januar fand nun in Berlin die Preisverleihung statt – und zu diesem Anlass bekam die Bundeshauptstadt zahlenmäßig starken Besuch aus Bayern und Baden-Württemberg. Denn das Siegerobjekt und allein vier der fünf weiteren ausgezeichneten Gebäude stehen an der Donau oder südlich davon. Einzig der Neubau des Bundesumweltministeriums in Berlin von Jürgen Pleuser konnte in diese Phalanx einbrechen. Den ersten Preis vergab Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesbauministerium, an bogevischs buero architekten und stadtplaner. Das Architektenbüro aus München überzeugte die Jury unter Leitung von BDA-Präsident Michael Frielinghaus mit der Planung eines energieeffizienten Wohnungsbauprojekts am Westrand von Ingolstadt. „Elegant werden die technischen Einrichtungen zur Energiegewinnung mit der Architektur verwoben und erzeugen somit ein identitätsstiftendes und nachhaltiges Gesamtbild im öffentlichen Raum“, lautet eine der Begründungen der Jury. Die Wohnanlage in Ingolstadt ist ein Pilotprojekt des öffentlich geförderten Wohnungsbaus. Der sparsame und effiziente Umgang mit Energie zeigt sich hier vor allem in der Wärmeversorgung, die vorrangig über Solarkollektoren gedeckt wird. Mit einer Gesamtfläche von 850 qm stehen sie auf den Dächern der Wohnhäuser und prägen als sogenannte "Energiebügel" das Erscheinungsbild der gesamten Anlage.

Insgesamt wurden für den Europäischen Architekturpreis "Energie + Architektur" 57 Objekte von Architekten aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz eingereicht. Der Wettbewerb soll die immer bedeutsamer werdenden Zusammenhänge von Gestaltung, Planung und Ausführung energetischer Bauvorhaben aufzeigen. Neben dem Preisträger wurden weitere fünf Arbeiten von herausragender Qualität mit einem Geldpreis ausgezeichnet. Erstmalig erhalten weitere sechs Einreichungen eine Anerkennung und Urkunde.


Preisträger:
e% – Energieeffizienter Wohnungsbau Hollerstauden in Ingolstadt
bogevischs buero architekten und stadtplaner gmbh, München

Foto: Julia Knop

Realschule in Dachau im Passivhausstandard
Diezinger & Kramer Architekten, Eichstätt

Foto: Stefan Müller-Naumann

Technische Universität München, Gebäude 0505
Hild und K Architekten BDA, München

Foto: Michael Heinrich

Wohn- und Werkstattgebäude in Öhningen
Schaller + Sternagel Architekten, Allensbach

Foto: Till Schaller

Kunstmuseum in Ravensburg
Lederer Ragnarsdóttir Oei, Stuttgart

Foto: Wynrich Zlomke

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Berlin
Jürgen Pleuser Architekten, Berlin

Foto: Jürgen Pleuser

Anerkennungen:

Kinderhaus mit Hort und Mensa in Unterföhring
Hirner & Riehl Architekten BDA und Stadtplaner, München
 
Hauptverwaltung der Daniel Swarovski Corporation in Männedorf / Schweiz
ingenhoven architects international, Männedorf / Schweiz
 
Deutsche Börse in Eschborn
KSP Jürgen Engel Architekten GmbH, Frankfurt
 
Zentralarchiv der Elektrizitätsgesellschaft EDF in Bure / Frankreich
LAN Architecture, Paris
 
Erweiterungsbau für den Bayerischen Landtag im Nordhof des Maximilianeums in München
Léon Wohlhage Wernik Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
 
Zentrum für virtuelles Engineering am Fraunhofer Institut in Stuttgart
UNStudio, Amsterdam Ausführliche Dokumentation der Ergebnisse zum Download
Ergebnisse_Europaeischer_Architekturpreis_Energie___Architektur.pdf
Auszeichnungen:
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