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Der letzte Garten – Bauwerke des Abschieds
Foto: Johanna Christiansen
Für Trauernde sind es jene zentrale Orte, die ihnen die Gelegenheit geben, sich ganz auf die Verstorbenen und ihre Angehörigen zu fokussieren. Um hierfür den richtigen Rahmen bilden zu können, bedarf es einer besonders sorgfältigen Planung, bei der das emotionale sensible Zusammenspiel von Raum, Licht, Materialien und Oberflächen eine wesentliche Rolle spielt.
In den letzten Jahren sind in ganz Europa einige wunderbare christliche, aber auch islamische Architekturbeispiele entstanden, die die Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst nun in Form einer Auswahl von sieben Projekten in ihren Räumen in der Türkenstraße 16 in München zeigt – darunter Werke der Architekten Gion A. Caminada und Bernardo Bader bzw. des Landschaftsarchitekten Günther Vogt.
Die kleine Ausstellung präsentiert zahlreiche großformatige Fotos und Original-Materialmuster, die die projektspezifischen Besonderheiten unmittelbar erfahrbar machen. Orte des Abschieds werden mit hoher Sensibilität gegenüber dem Bestand und der gegenwärtigen Trauerkultur exemplarisch aufgezeigt. Dies gelingt vor allem deshalb so gut, weil die Kuratorin Benita Meißner nicht nur sämtliche Projekte selbst bereist, sondern auch mit Architekten, Trauernden und Pfarrern gesprochen hat, um sich ein eigenes Bild zu machen. Einige dieser persönlichen Eindrücke widerspiegelt auch der vor Ort erhältliche Katalog, der mit ausführlichen Essays, weiterführenden Texten, zusätzlichem Bildmaterial sowie mit Grundrissen und Plänen zur Vertiefung in das Thema anregt.
Zusätzlich zu den aktuellen Architekturbeispielen aus Deutschland, Österreich und Schweden zeigt die Ausstellung bedeutende jüdische Begräbnisstätten, die den Menschen gleichsam als letzter Garten des Abschieds und der Erinnerung dienen.