Dekonstruierter Friseursalon in Saitama

Am Rande der nördlich von Tokio gelegenen Millionenstadt Saitama haben die beiden Architekturbüros Ateliers Takahito Sekiguchi und Shinmei Kosan einen Friseursalon entworfen. Der Bau sitzt leicht zurückversetzt an einer stark befahrenen Straße. Die Kunden können auf den vorgelagerten Stellplätzen parken. Dem Wunsch des Bauherrn nach einem luftigen und lichtdurchfluteten Gebäude kamen die Architekten in Form einer räumlichen Dekonstruktion nach. Der größtenteils eingeschossige Bau wird durch voneinander losgelöste Wand- und Deckenscheiben unterteilt. Sie schaffen fließende Raumübergänge, die gleichzeitig verschiedene Ein- und Ausblicke ermöglichen. 

Betonwände und Brettsperrholzdecken schaffen fließende Übergänge. © Yosuke Ohtake

Der etwa 175 m² große Friseursalon setzt sich aus mehreren Räumen zusammen. Hinter dem Empfangsbereich liegen die Toiletten, die durch eine Wandscheibe abgetrennt sind. Von dort führt eine Treppe hinauf zu einem Pausenraum, der Zugang zu einer kleinen Dachterrasse hat. Der eigentliche Friseursalon im Erdgeschoss ist durch Nutzungen wie Haare waschen, Schneiden und Frisieren gegliedert. Aufgrund der offenen Struktur gehen die einzelnen Funktionen fließend ineinander über. Die Überlappung der einzelnen Wand- und Deckenscheiben verstärkt den räumlichen Eindruck und erzeugt vielschichtige Zwischenbereiche, die durch Oberlichter bespielt werden.

An den großformatigen Öffnungen sind verschiedene Pflanzen angeordnet. © Yosuke Ohtake

Während die Wandscheiben aus bewehrtem Beton gefertigt sind, verwendeten die Architekten Brettsperrholz für die Dachscheiben. Auf den Betonwänden sind großformatige Spiegel angebracht, die für eine Vervielfachung der komplexen Raumsituation sorgen. Hinzu kommt eine Bepflanzung im Außenbereich, die zwischen den einzelnen Wandscheiben hindurchscheint. Sie betont die Überlappung von Drinnen und Draußen, dient aber auch als Sichtschutz. Die Brettsperrholzdecken wirken mit ihren warmen Oberflächen in den Raum hinein. Dabei bilden sie einen Kontrast zum Beton. Zudem finden sie sich verkleinert im Mobiliar wieder. Beispiele sind die im Friseursalon verteilten Sitzbänke, Theken und Regale, die so zu einem Teil der Gesamtkomposition werden.