Casa LA bei Barcelona von Alventosa Morell

Die Fotos lassen es nur erahnen: Das Einfamilienhaus, das Alventosa Morell in Llinars del Vallès nordöstlich von Barcelona errichtet haben, steht in einem recht dicht bebauten Wohngebiet. Zwar war das Grundstück im Süden und Osten unverschattet, doch die eingeschränkte Privatsphäre galt es im Entwurf zu beachten. Mit einer einfachen Entwurfsstrategie gelang es den Architekten, den Bewohnern Schutz und Komfort zu bieten und überdies den Energieverbrauch zu senken.

Unverputzte Ziegelwände und weit ausgreifende Pergolen bilden das unscheinbare Äußere des Gebäudes. © Adrià Goula

Ein zentraler Kamin und vier quadratische, gemauerte Volumen bilden die Grundstruktur des Hauses und gleichzeitig ihr Traggerüst. In letzteren sind die Schlafzimmer und Bäder untergebracht. Dazwischen kann der Raum frei fließen, ohne Trennwände bis hinaus auf die vier Terrassen, die das Gebäude in allen Himmelsrichtungen umgeben. Ein einheitlicher Fußbodenbelag aus Keramikziegeln unterstreicht die Kontinuität zwischen Innen und Außen. Auch die Dachstruktur aus Kiefernholz setzt sich – zur Pergola ausgedünnt – über den Terrassen fort. Die gleichen Ziegel verwendeten die Architekten auch für die tragenden Wände des Hauses. Im Inneren der vier geschlossenen Volumen ändert sich die Dachkonstruktion: Stahlunterzüge und flache Gewölbeelemente aus Keramik bilden hier eine traditionelle katalanische Kappendecke.

In den vier Gebäudeecken sind die Privaträume untergebracht. Dazwischen erstreckt sich ein einziger, ungeteilter Großraum. © Adrià Goula

Vorwiegend mit passiven Methoden senkten die Architekten den Energiebedarf des Hauses aus 16 kWh/m²/Jahr. Dazu tragen bei: die kontrollierte Lichtzufuhr durch die großen Öffnungen, die Wärmeträgheit der Wände und des Keramikbodens, die Querlüftung und eine hochwärmedämmende Gebäudehülle. Im Endeffekt bedeutet dies, dass das Haus keine aktive Kühlung benötigt. In den kalten Monaten liefern der Kamin und vier an eine Luftwärmepumpe angeschlossene Heizkörper ausreichend Wärme. Um den CO2-Fußabdruck des Gebäudes weiter zu senken, kamen vorwiegend Naturmaterialien zum Einsatz, wie zertifiziertes Holz für Dächer und Fensterrahmen, Zellulosedämmung in Wänden und Decken und Keramik, die mit Biomasse statt Erdgas gebrannt wurde.