Büros in Münster von Maas & Partner Architekten

In einem langgezogenen fünfgeschossigen Industriebau aus den 1920er-Jahren haben Maas & Partner Architekten eine ungewöhnliche Arbeitswelt auf 1300 m² Fläche für die eigene Nutzung geschaffen. Das Gebäude setzt sich aus drei übereinanderliegenden Hallen zusammen und liegt direkt hinter dem Münsteraner Hauptbahnhof. Während hier früher Bahnschienen montiert und gelagert wurden, beherbergt es heute Büroflächen, Gewerbe und Gastronomie.

Die loftartigen Räume werden durch Möbel aus geölten Seekiefersperrholzplatten unterteilt. © Hanna Neander für MAAS & PARTNER Architekten

Im Rahmen der Sanierung durch Schoeps & Schlüter Architekten legten die Planer zunächst das mit Gipskartonplatten verkleidete Betontragwerk frei. Die roh anmutenden Betonoberflächen erzeugen eine räumliche Präsenz und bilden gleichzeitig den Hintergrund für die Büromöblierung. Ihre prägnante Haptik ist auf eine einfache Bretterschalung und die Materialknappheit bei der Erstellung des Baus, mit Zuschlagsstoffen aller Art und Güte, zurückzuführen. Im Zuge der Sanierung wurde der Beton sandgestrahlt, um Überformungen wie Lackschichten zu entfernen.

Der ehemalige Industriebau setzt sich aus drei übereinanderliegenden Hallen zusammen. © Hanna Neander für MAAS & PARTNER Architekten

Die Büroräume der Architekten erstecken sich über das zweite und dritte Geschoss. Für die neuen Gebäudeelemente kamen Materialien wie Ziegel, Holz, Glasbausteine und Stahl zum Einsatz die gestalterisch in die loftartigen Räume hineinwirken. So sind etwa die neuen Ziegelwände für die WC-Bereiche teilweise unverputzt. Mit ihrer rohen Ästhetik reihen sie sich in das Gestaltungskonzept ein, bilden mit ihren Rottönen aber auch einen Kontrast zum Grau des Betons. Gleiches gilt für die Oberlichter, die mit geölten Seekiefersperrholzplatten eingefasst sind. Dasselbe Material findet sich im Mobiliar wie den Regalen und Sideboards. So entsteht eine Arbeitswelt als Bricolage mit vielschichtigen gestalterischen Szenarien.