Bürolandschaft in München von Kinzo Architekten

Für das Evangelische Siedlungswerk in München haben Kinzo Architekten ein zuvor aufgestocktes Bestandsgebäude in eine kommunikative und gleichzeitig kontemplative Bürolandschaft verwandelt 

Die 253 m² großen Räumlichkeiten werden vom Gebäudemanagement und der Verwaltung des Evangelischen Siedlungswerks genutzt. Ziel war es, einen Ort zu schaffen, der den Mitarbeitenden Bereiche für Begegnung und Austausch bietet, aber gleichzeitig auch ein konzentriertes Arbeiten ermöglicht.  

Funktionale Arbeitsbereiche 

Eine Herausforderung bei der Strukturierung des Raumgefüges bestand in der funktionalen Anordnung der Arbeitsbereiche: So bieten die großzügig mit Fenstern perforierten Außenwände zwar viel Tageslicht, aber wenig Stellfläche. Die Lösung bestand in einer Zonierung der offenen Bürofläche durch eingestellte Holzboxen mit bespielbaren Wänden. 

Nischen zum Arbeiten

Die Boxen erinnern an Tiny Houses, deren Platzierung den offenen Grundriss gliedert. Dadurch entstehen schlanke Gänge an den Fassaden. Das Zentrum besteht dagegen aus einem fließenden Raumkontinuum, das auf wenigen Quadratmetern vielschichtige Nutzungsszenarien bietet. Im Innern der Boxen können drei durch Glasfronten akustisch abgeschirmte Räume als Rückzugs- und Besprechungsbereiche genutzt werden. 

Die rot leuchtende Teeküche ist in eine der Boxenwände integriert. © Eduardo Perez

Hinzu kommen eingeschnittene Rückzugsräume auf den Stirn- oder Längsseiten der Holzwände für ein ungestörtes Arbeiten. Ihre spezifische Geometrie mit Tonnen- oder Satteldach setzt sich in bunten Farben vom Holzton der Box ab. So werden sie zum plastischen Element, das in die Bürolandschaft hineinwirkt. Ein weiterer Bestandteil ist die Teeküche, die als eingeschnittenes, in prägnantem Rot gehaltenes Möbel in eine der Boxenwände integriert ist. 

Bei den Einbauten kamen geölte Dreischichtplatten zum Einsatz. © Eduardo Perez

Vielschichtige Gestaltung 

Bei den Einbauten verzichteten Kinzo Architekten auf Spanplatten mit hohem Leimgehalt und verwendeten stattdessen geölte Dreischichtplatten. Für die Textilien kam ein Flachs-Mischgewebe zum Einsatz. Weitere Elemente sind die durchgängige Lamellendecke, Teppiche, verschiedene Pflanzen und die Stauraumfronten mit Lochfräsung. Zusammengenommen sorgen sie nicht nur für eine gestalterische Abwechslung, sondern verbessern auch die Akustik der neuen Bürolandschaft.