Bunte Oase: French International School in Hongkong
Foto: Phillippe Ruault
Henning Larsen Architects haben in Hongkong eine kleine, grüne Insel geschaffen. Die neue French International School bietet Platz für 1100 Kinder von der Grundschule bis zur Oberstufe.
Das weiße Gebäude erinnert stark an die Architektur Le Corbusiers. Sowohl die Aufständerung des Gebäudes auf massiven Stützen, als auch die charakteristischen tieferliegenden Fenster lassen klare Bezüge erkennen. Die Brisesoleils ermöglichen eine großzügige und homogene Belichtung, verhindern aber die Aufheizung des Gebäudes durch Minimierung der Sonneneinstrahlung. Auch die Farbigkeit der Fensterumrandung aus 627 verschiedenfarbigen Keramikfliesen erinnert stark an Le Corbusier.
Klassische Klassenräume sind offenen Grundrissen mit innovativen Lernkonzepten gewichen. In der Grundschule gibt es pro Klasse einen großen Raum, »Villa« genannt, der bei Bedarf in fünf kleinere Einheiten unterteilt werden kann. In der Mitte liegt immer eine »Agora«, ein Forum zum gemeinsamen Spielen und Lernen.
Der Ausgleich zwischen Bewegung und Lernen ist ein zentraler Punkt des Schulkonzepts. So verfügt die Schule nicht nur über eine Bibliothek und ein Auditorium, sondern auch über eine eigene Sporthalle und einen Pool. Auf der 400 m langen Außenlaufbahn »The Loop«, die auch Treppen integriert, können die Schüler zudem über den gesamten Campus joggen.
Der Schulhof befindet sich teilweise unter dem Gebäude, wodurch die Schüler ihre Pause im Schatten verbringen können. Auch für die Bewohner der umliegenden Nachbarschaft ist die grüne Oase außerhalb der Schulzeiten zugänglich. Am Wochenende und abends profitieren sie von der Ruheinsel im Großstadtdschungel. Die gesamten Erdgeschossflächen mit Mensa, Ausstellungsareal, Sporthalle und Spielplätzen sind dann für sie geöffnet.
Beim Entwurf der Schule ist besonders auf Nachhaltigkeit und einen geringen Energieverbrauch geachtet worden. Gebäudeform und -ausrichtung leiten kühle Luft vom Meer durch den Campus. Durch Querlüftung kann so der Einsatz von Klimaanlagen reduziert werden. Im Inneren wurden umweltfreundliche Materialien, wie Naturkautschuk für die Böden und Bambusholz für die Decken der Klassenzimmer verwendet.