Bäume in der Wüste: Ramon Airport in Eilat
Foto: Hufton + Crow
18 Kilometer sind es vom neuen Ramon Airport bis in den Badeort Eilat an der Südspitze Israels. Der im Januar 2019 eingeweihte Flughafen wird künftig zwei nahe gelegene, ältere Airports ersetzen, darunter den Stadtflughafen mitten im Zentrum von Eilat.
Mit dem Neubau in der Negev-Wüste konnten Amir Mann – Moshe Zur – Ami Shinar – Orna Zur Architects ein Großprojekt aus einem Guss realisieren. Begrenzende Faktoren waren nur eine Fernstraße im Westen und die jordanische Grenze unmittelbar östlich des Flughafengeländes. Das Hauptgebäude basiert auf der Geometrie eines kompakten Quaders mit auswärts geneigten Fassaden zur besseren Verschattung. Rücksprünge und Einschnitte markieren die Ein- und Ausgänge. Zusätzlich gliedern zwei Innenhöfe das Volumen, die mit regionaler Wüstenvegetation bepflanzt sind.
Im Gebäudeinneren tragen markante, stählerne Baumstützen das leicht gefaltete Dach, das seinerseits als Stahl-Trägerrost konstruiert wurde. Außen ist es mit dreieckigen Aluminium-Verbundpaneelen und innen mit Bambusholz verkleidet. Die transparenten Fassaden sind als belüftete, doppelschalige Glaskonstruktion konzipiert. Eine rund 8 Hektar große Photovoltaik-Anlage auf dem Areal macht das Terminal rechnerisch zum Nullenergiegebäude. Sämtliches im Haus anfallende Abwasser wird wiederverwendet.
Die Formensprache und Materialpalette des Terminals setzt sich auch am Flughafentower und den Nebengebäuden fort, die ebenfalls von Amir Mann – Moshe Zur – Ami Shinar – Orna Zur Architects gestaltet wurden. Benannt ist der Ramon Airport nach einem israelischen Astronauten, der 2003 bei der Havarie des Space Shuttle »Columbia« ums Leben kam) soll zunächst zwei Millionen Passagiere pro Jahr bewältigen. Bis 2030 wollen die Betreiber ihn auf eine Kapazität von 4,2 Millionen erweitern.
Weitere Informationen:
Bauleitung: Ron Havazelet, Gadish-Baran Partnership
Flughafentechnik: Arup