08.06.2022 Jakob Schoof

Auch auf den Bauherrn kommt es an

© Burckhardt+Partner

BIM kann Transparenz und Produktivität in den Bauablauf bringen. Das setzt jedoch voraus, dass auch der Auftraggeber professionell aufgestellt ist, sagt Alexander Kramer von Burckhardt+Partner.

 

In welchen Bereichen des Planens und Bauens hat die Digitalisierung in den letzten Jahren die größten Veränderungen gebracht?
Durch die Digitalisierung erfährt unser Arbeitsumfeld einen enormen Wandel. Ganz erheblich haben sich die Kollaboration und Koordination aller in der Planung und am Bau Beteiligten verändert. Wir können viel direkter kommunizieren und unmittelbarer über die Informationen zum Projekt verfügen. Durch die modellbasierte Arbeitsweise können zum Beispiel auch spätere Gebäudebetreiber schon früh von der transparenten digitalen Plattform für den gesamten Projektlebenszyklus profitieren.

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Wo funktionieren die Dinge noch nicht so, wie Sie sich es wünschen?
Erfahrungsgemäß ist eine nachträgliche Präzisierung der BIM-Anforderungen, etwa in Leistungsphase 5, mit höheren Kosten verbunden und teilweise auch nicht mehr umsetzbar. Modellstrukturen werden spätestens in Leistungsphase 2 vereinbart und datentechnisch angelegt. Deshalb werden auch zunehmend auf Bauherrenseite BIM-Manager, etwa für die Belange des Facility Managements, unentbehrlich. Erst dadurch kann auch der Auftraggeber schon frühzeitig projektbegleitend steuern und die Qualität sichern.

Wie hat sich Ihre Zusammenarbeit durch BIM verändert?
Im Vergleich zur Vergangenheit teilen wir die Informationen und Tätigkeiten viel stärker in der digitalen Bearbeitung, sowohl bürointern - und bei uns heißt das nicht selten standortübergreifend - als auch mit allen anderen am Projekt Beteiligten. Durch die simultane Zusammenarbeit am Koordinationsmodell im digitalen Projektraum können wir mit allen direkter und besser kommunizieren. Dadurch erreichen wir effizientere Abläufe bei der Planung.
Unsere Bürogröße erlaubt uns, neue Werkzeuge im Arbeitsalltag zu erproben. Dabei setzen wir stark auf den „Schneeballeffekt“: In unseren Teams arbeiten erfahrene Mitarbeiter und Neulinge zusammen an einem Projekt. Gemischte Teams sind absolut sinnvoll.

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Welche Fehler sollte man bei der Arbeit mit BIM vermeiden?
Nicht alle BIM-Anwendungsfälle entsprechen den Projektanforderungen und den Zielsetzungen der Bauherrschaft. Daher ist eine sorgfältige Auswahl zu treffen. Wir haben im Laufe der Zeit ein BIM-Use-Toolkit entwickelt, das BIM- Anwendungen auf eine einfache Art und Weise erklärt. Zum Start der Planung werden gemeinsam mit dem Bauherrn die erforderlichen BIM-Leistungen definiert und die Terminologie für den Prozess- und Informationsaustausch standardisiert. Das zahlt sich schnell im Projektverlauf aus.

© Mark Niedermann
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Was sind die wichtigsten Bestandteile einer erfolgreichen BIM-Strategie?
Zwei Dinge sind wesentlich: Enabling und Best Practice. Die beteiligten User auf allen Ebenen müssen geschult und befähigt werden, um Akzeptanz und Produktivität zu entwickeln.
Und für eine Best Practice ist die Definition von Workflows unverzichtbar. Aus diesem Grund automatisieren wir Standardprozesse wie zum Beispiel den Einsatz von Kollaborationstools, Datenaustausch und numerische Auswertungen wie Listen und Massenauszüge. Denn die Anforderungen der Auftraggeber steigen stetig und die Ressource Zeit ist ein entscheidender Faktor bei der Umsetzung zunehmend komplizierter Aufgabenstellungen.

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© Roman Weyeneth

Alexander Kramer ist Architekt und Virtual Design and Construction (VDC) Manager beim Architekturbüro Burckhardt+Partner.

 

Über Burckhardt+Partner
Burckhardt+Partner sind ein international bedeutendes und technologisch führendes Architekturbüro. Es wurde 1951 in Basel gegründet und hat sich seither stetig weiterentwickelt. In den letzten 70 Jahren haben Burckhardt+Partner nicht nur die Architektur in der Schweiz wesentlich geprägt, sondern konnten sich auch im internationalen Umfeld behaupten. Aktuell führen Burckhardt+Partner fünf Standorte in der Schweiz sowie drei in Deutschland.


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