Erweiterter Wiederaufbau
Atatürk-Kulturzentrum in Istanbul von Tabanlıoğlu Architects
© Emre Dörter
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Schon zum dritten Mal nach 1969 und 1977 ist am Istanbuler Taksim-Platz das Atatürk-Kulturzentrum eingeweiht worden – in erweiterter Form und doch mit starken Reminiszenzen an die ursprüngliche Architektur.
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Die Geschichte des Gebäudekomplexes begann in den 60er-Jahren: 1966-69 entstand das Kulturzentrum – damals noch als reines Opernhaus – nach Entwürfen von Hayati Tabanlıoğlu zum ersten Mal. Schon ein Jahr später brannte es ab und wurde bis 1977 weitgehend neu errichtet. Anfang des 21. Jahrhunderts keimten dann Diskussionen über eine Sanierung oder einen möglichen Neubau auf. 2013 wurde der Kulturkomplex zum Symbolbau der Gezi-Park-Proteste, stand jahrelang leer und wurde schließlich abgerissen.
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Jetzt ist das Bauwerk unter der Regie von Hayatis Sohn Murat Tabanlıoğlu wiedererstanden – in deutlich vergrößerter Form als L-förmiger Gebäudekomplex, der auf der Ostseite des Taksim-Platzes fast einen gesamten Straßenblock füllt. Seinen dominanten Kopfbau am Platz bildet nach wie vor das Opernhaus, dessen Kubatur und die Glasfassade mit ihren leiterartigen Brise-soleils aus Aluminium weitgehend dem Vorgängerbauwerk entsprechen.
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Einige technische Neuerungen zeigen sich im Detail – etwa an den kombinierten Stahl-Glasschwertern auf der Fassadeninnenseite, die die große Glasfläche aussteifen. Im Foyer dahinter fällt der Blick auf die rote, mit fast 15 000 profilierten Keramikfliesen verkleidete Kugelhülle des Opernsaals. Die Fliesen sind ein Werk der italienischen Keramikerin Alexandra Khuen-Belasi und eine vergrößerte Neuinterpretation der originalen Wandverkleidungen im Foyer. Auch die Holzbrüstungen der Galerien im Obergeschoss und die filigrane Wendeltreppe mit ihrer zentralen „Lichtsäule“ sind eng an den Ursprungsbau angelehnt.
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Völlig neu ist dagegen die Form des 2200 Zuschauer fassenden Saals: Während dieser ursprünglich drei Ränge mit weitgehend gerade Sitzreihen und seitlichen Logen besaß, entschieden sich die Architekten nun für eine Hufeisenform. Wandverkleidungen und Bodenbeläge bestehen aus Holz, sodass allein die Bestuhlung als Schallabsorber fungiert. Ein Blickfang im Saal bildet der zentrale Kronleuchter, dessen Einzelleuchten sich mithilfe von Seilzügen komplett hinter die abgehängte Decke einfahren lassen.
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An der Nordseite der Oper beginnt die L-förmig abgeknickte, überdachte Passage, an der sich die übrigen Nutzungen aufreihen. Gleich am Taksim-Platz begrüßt der aufsehenerregende, schwebende Kubus einer Kunstgalerie die Besucher. Weiter in den Blockinnenraum zurückversetzt folgen ein Theatersaal mit 800 Plätzen, eine Bibliothek, ein Mehrzwecksaal, ein Kino, ein Kinder-Kunstzentrum sowie Läden, Cafés und Restaurants. Ihre klaren, kubischen Grundformen, die vertikalen Fensterschlitze sowie eine gemeinsame Materialpalette aus Glas, dunklem Metall und graubeigem Travertin verbinden sie mit der wiederaufgebauten Oper zu einem in sich schlüssigen Gesamtensemble.
Architektur: Tabanlıoğlu Architects
Bauherr: Republik Türkei, Ministerium für Kultur und Tourismus
Standort: Gümüşsuyu, Tak-ı Zafer Cd., 34437 Beyoğlu/İstanbul (TR)
Tragwerksplanung: Balkar
Landschaftsarchitektur: DS
HLS-Planung: Eko
Akustik: Ada & Desmus
Lichtplanung: Dinnebier & Zeve
Fassadenplanung: Werner Sobek
Bruttogrundfläche: 95 000 m²