16.11.2017 Peter Popp

Assembling: Raffiniertes Wandsystem von Gonzalez Haase

Foto: Thomas Meyer / Ostkreuz

Bereits 2007 waren Gonzalez Haase federführend bei der Umgestaltung der ehemaligen Lufthansa-Räumlchkeiten in ein Galerienhaus. Mit der Ausstellung Assembling verhandelten sie im Frühjahr 2015 wie wir Objekte und Räume wahrnehmen und sezieren.

Mithilfe einfacher Ständerprofile aus dem Trockenbau entstand ein teilweise durchlässiger »Vorhang«. Seine physische Präsenz gab gleichzeitig einen Weg durch die Ausstellung vor. Das Wandsystem suggeriert eine Trennung ohne den Raum wirklich zu unterteilen. Gleichzeitig tritt es in eine Interaktion mit den regelmäßig im Raum verteilten Designobjekten. Mal bildet das Wandsystem einen neutralen Hintergrund, an anderer Stelle bildet es einen Raum im Raum, dann wieder kommt es den Objekten gefährlich nahe.

Einige Möbel waren ­aufgehängt, mehrere Eames-Hocker zu einer Säule gestapelt,  der Hamlet-Stuhl von Robert Wilson wurde sogar in die Metallstruktur integriert. Durch seine Präsenz erzeugte das Wandsystem eine Art gleichberechtigten Kontext.

Letztlich ging es auch darum, mit einer Ausstellungsform zu experimentieren, bei der es erlaubt war, die ausgestellten Objekte zu stören. So zwangen ins Blickfeld ragende Metallelemente dazu, das Objekt von einer anderen Seite aus zu betrachten – eine provokante Aufforderung an den Besucher, andere Perspektiven einzunehmen und die Rezeption von Kunst zu hinterfragen.



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