Wohnen in Suburbia: Einfamilienhausumbau von rethmeierschlaich architekten
Foto: rethmeierschlaich architekten
Als das kleine Vorstadthaus mit Flachdach in Köln in den 50er-Jahren erbaut wurde, hatte es gerade einmal 40 m2. Seitdem hat sich einiges getan: Im Zuge diverser Um- und Anbauten wuchs es zu einer Doppelhaushälfte in Massivbauweise, die neue Anforderungen adaptiert.
Die erste von zwei Bauphasen umfasst die zum Garten hin orientierte Seite des Hauses. Ein ehemaliger Wintergarten weicht einem L-förmigen Anbau, dessen Volumen sich rund um einen kleinen Innenhof entwickelt. Dieser ist in einer Holzrahmenkonstruktion gefertigt und zeigt sich nach außen hin in einem gediegenen Schlammton mit Besenstrichputz. Seine Dachflächen sind extensiv begrünt und ermöglichen Regenwasserversickerung auf dem Grundstück. Der Anbau nimmt die Funktionen Kochen, Essen und Wohnen auf. Das Design beruht auf sichtbaren Deckenbalken, Holzeinbauten und raumhohen Verglasungen. Die Kinderzimmer sind zur Straße orientiert. Der bis dahin unbelichtete Keller wird rundherum abgegraben und verleiht dem Arbeitsplatz des Hausherrn, dem Tonstudio, endlich eine angenehme Atmosphäre.
In der zweiten Phase widmen sich rethmeierschlaich architekten der Straßenansicht und dem Haupthaus. Das Giebeldach weicht einer hybriden Aufstockung aus Stahl und Holz. Eine Hülle aus weiß gestrichenen Mauerwerksziegeln fasst Alt und Neu hinter einer einheitlichen Fassade zusammen. Im Inneren bleibt der erste Stock gänzlich unbespielt, um auf diverse berufsbedingte Nutzungsszenarien reagieren zu können. Die Oberflächen bestehen aus einer Kombination aus hellen Wänden und Sperrholzplatten. Für verspielte Farbakzente sorgen die türkisen Stahlträger. Den krönenden Abschluss bildet das neu gestaltete Elternschlafzimmer unter dem Dach. Zwei Gauben öffnen sich zur vorstädtischen Umgebung hin und bringen viel Licht in den mit Schrägen versehenen Raum, der in gemütliche Seekiefer gekleidet ist.