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Kontakt nach oben: Parkhaus von Zach + Zünd Architekten
Zwei durchlässig gestaltete Pavillons auf dem Zürcher Sechseläutenplatz verkürzen die gefühlte Distanz zwischen unterirdischem Parkgeschoss und oberirdischem Stadtraum.
Architekten: Zach + Zünd Architekten, Zürich
Standort: Schillerstrasse 5, CH-8001 Zürich
Architekten: Zach + Zünd Architekten, Zürich
Standort: Schillerstrasse 5, CH-8001 Zürich
Das im Mai 2012 eröffnete Parkhaus Opéra war der erste Teil, von ursprünglich drei geplanten Projekten. Den zugehörigen Wettbewerb „Opernhaus Parking und Freiraumgestaltung Bellevue–Stadelhofen mit Erweiterung Opernhaus 2000 / 2001“ gewann das Zürcher Team Zach + Zünd Architekten zusammen mit Vetsch Nipkow Landschaftsarchitekten, Heyer Kaufmann Bauingenieure und dem Künstler Jörg Altherr. 2007 verzichtete das Opernhaus auf den Bau der großzügigen Wandelhalle als Erweiterung der Oper und damit auch auf den direkten Zugang vom Parkhaus zur Oper. Erst nachträglich wurde dieser in reduzierter Form realisiert und im Oktober 2013 eröffnet.
Weitere Projekte zum Thema »Verkehr« lesen Sie in unserer Ausgabe
DETAIL 2013/9 »Bahnhöfe + Haltestellen«.
DETAIL 2013/9 »Bahnhöfe + Haltestellen«.
Von Beginn an beeinflusste die spezifische Lage das Projekt, da das Parkhaus sich praktisch komplett im See befindet. Der Seewasserstand liegt zwischen 2.00 m bis 2.50 m über der oberen Parkebene, der Höchstwasserstand befindet sich an der Oberkante des Parkhauses. Wegen dem sehr weichen und setzungsempfindlichen Baugrund wurden die 80 cm starken begrenzenden Schlitzwände mit einer Höhe von 18 m bis 22 m errichtet. Zudem müssen 59 Betonpfähle mit einer Länge von bis zu 27 Metern und einem Durchmesser von 120 bis 150 cm den Auftriebskräften standhalten. Insbesondere mussten die mit 8 bis 12 Metern deutlich kürzeren Eichenpfähle der Oper wegen des schwierigen Baugrundes unter konstanter Beobachtung stehen.
Bauherr: Parkhaus Opéra AG, Zürich
Wettbewerb: Februar 2000 (1. Preis)
Baubeginn: Juni 2009
Baustopp für archäologische Rettungsgrabungen: März 2010 - Januar 2011
Fertigstellung: Mai 2012 Geschossfläche: 11.400 m²
Gebäudevolumen: 40.400 m³
Gebäudegrundfläche: 5.700 m² Parkfläche: 2 Parkebenen mit je 3.760 m²
Parkplätze: 299 (5 davon mit Elektroladestation) Baukosten: ca. 35 Mio CHF
Baubeginn: Juni 2009
Baustopp für archäologische Rettungsgrabungen: März 2010 - Januar 2011
Fertigstellung: Mai 2012 Geschossfläche: 11.400 m²
Gebäudevolumen: 40.400 m³
Gebäudegrundfläche: 5.700 m² Parkfläche: 2 Parkebenen mit je 3.760 m²
Parkplätze: 299 (5 davon mit Elektroladestation) Baukosten: ca. 35 Mio CHF
Während der Bauphase kamen archäologische Funde aus der Jungsteinzeit zum Vorschein. Mindestens fünf übereinander liegende, gut erhaltene Pfahlbausiedlungen aus der Zeit zwischen 3700 und 2500 v. Chr. wurden zwischen 2010 und 2011 in einer neunmonatigen Rettungsgrabung dokumentiert und geborgen. Einige der 20 000 Funde sowie Rekonstruktionen werden in dem „Archäologischen Fenster“ permanent der Öffentlichkeit präsentiert und stellen einen attraktiven Fokus im Parkhaus dar.
Trotz der Programmänderung nahm das Thema Oper einen wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung des Parkhauses: Der Innenraum bleibt insgesamt zweckorientiert, wird jedoch durch punktuelle gestalterische Akzente bereichert. So sollen zum Beispiel die mitternachtsblau gehaltenen Schallschutzwände wie ein festlicher Vorhang wirken, aktuelle Produktionen des Opernhauses sind auf Screens zu sehen, die schwungvoll formulierten Markierungen an den Wänden und am Boden sollen an die Musik erinnern, die wiederum über Lautsprecher zu hören ist.
Die zwei Parkebenen mit den Gesamtabmessungen 60 m x 85 m verfügen insgesamt über 299 Parkplätze. Die mittige Stützenanordnung mit bis zu 13.75 m Spannweite bietet ungehinderte Sicht und ermöglicht das einfache Ein- und Ausparken. Der nachträglich entstandene Verbindungsraum vermittelt zwischen dem Parkhaus und der Opernhauswelt. Ein verglaster Lift führt jetzt die Besucher hinauf in das neue Foyer mit Kasse, Garderobe und Bistro am großen Sechseläutenplatz.
Die Pavillons mit den Ausgängen „Stadt“ und „See“ stehen mit ihren zum Teil vier Meter weit auskragenden Dächern im Zusammenspiel mit den bestehenden Pavillons am Bellevue. Metallpanels mit einem filigran gelaserten Ornament umhüllen die zwei Pavillons. Sie lösen durch ihren hohen Lochanteil die technischen Anforderungen wie vorgeschriebene Entrauchung im Brandfall, Absturzsicherung und Schließfunktion.
Trotz unterschiedlichster Nutzungen wie Eingang, Café, Toilette, Containerraum und Lüftung, lassen die Panels die Pavillons als Einheit erscheinen. Das Ornament nach einem Entwurf der Textildesignerin Janine Graf baut auf dem stilisierten Grundmotiv des Zürichsees auf. Es erzeugt ein atmosphärisches Licht- und Schattenspiel, das bis hinunter auf die Parkierungsebenen fällt und so Platz und Parkhaus verbindet.
Das Verlegen der ehemals oberirdischen Parkplätze vor dem Opernhaus in das neue unterirische Parkhaus Opéra schaffte die entscheidende Voraussetzung für die Neugestaltung des Sechseläutenplatzes. Die Bauarbeiten sollen Ende des Jahres abgeschlossen werden. Die offene Platzfläche aus streifenförmigem Valser Quarzit wird dann für eine hohe Aufenthaltsqualität sorgen.