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Innovationen in der Planung
Forschungsprojekt »Innovationen in der Planung« (Fotos: links: Daniela Zupanl, Mitte: William Veerbeek; rechts: Michael Eichtaly)
Das Ziel des abgeschlossenen Forschungsprojekts war es, bisher ungenutzte Gestaltungspotenziale strategischer Entwicklungsplanung aufzudecken und nutzbar zu machen. Weiterhin konnte die Studie einen Beitrag zum planungstheoretischen Diskurs leisten. Dafür lagen vier ausgewählte Praxisbeispiele in den Handlungsfeldern Städtebau, Stadtumbau, Quartiersentwicklung und Regionalentwicklung zu Grunde: »Planung und Bau neuer Stadtteile«, »Zwischennutzungen und Raumpioniere«, »Reflexive Regionalentwicklung« und »Quartiersmanagement in benachteiligten Stadtgebieten«.
An alle Handlungsfelder richtete die Studie Fragen zum Verlauf, zu Strukturmerkmalen und zur Manifestation von Innovationsprozessen und erhielt dadurch Antworten zu den zeitlichen, organisatorischen und institutionellen Dimensionen der Impulse und Auswirkungen. Die Auswahl der Handlungsfelder erfolgte unter den Aspekten, wo sich in Deutschland bzw. den mittel- und westeuropäischen Ländern in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten grundlegendere Neuorientierungen bei Inhalt und Verfahren der räumlichen Planung vollzogen haben und welche eine hohe praktische Relevanz für den Planungsdiskurs besitzen.
»Planung und Bau neuer Stadtteile«
Im ersten Handlungsfeld Städtebau wurde der Leitbildwechsel von den bevorzugten Großsiedlungsplanungen der 1960er- bis 1970er-Jahre zur kompakten, durchmischten Stadt thematisiert. Dieser Wandel wird als Innovation aufgefasst und drückt sich in Veränderungen der städtebaulichen Morphologie, funktionalen Struktur, Wohnbautypologie und der Konzeption von öffentlichem Raum und Erschließung aus. In Fallstudien verschiedener deutscher Siedlungen wurde untersucht, wie und in welchen Schritten sich die Änderungen im städtebaulichen und planungsmethodischen Repertoire im Laufe der letzten vierzig Jahre entwickelt haben. »Zwischennutzungen und Raumpioniere«
Dagegen beschäftigte sich das zweite Teilprojekt Stadtumbau mit der Zwischennutzung urbaner Räume. Im Fokus stand hier der Umgang von Stadtplanungen mit ungeplanten, häufig kreativen und temporären Raumaneignungen leerstehender Gebäude und städtischer Brachen und ihren Impulsgebern. Hier wurde insbesondere der Wandel von meist illegalen Zwischennutzungen in Form von beispielsweise Hausbesetzungen noch vor zwanzig Jahren zur strategisch angewandten Interimslösung mit Imagegewinn beobachtet. »Reflexive Regionalentwicklung«
Über einen Zeitraum von ca. 35 Jahren arbeitete das Handlungsfeld Regionalentwicklung an der komplexen Innovation, die Anpassungsfähigkeit von Regionen zu fördern, statt sie in ein Entwicklungsmodell einzugliedern. Unter dem Stichwort der reflexiven Regionalpolitik wurde ein Ansatz untersucht, der die Region als kollektiven, politischen Aktteur auffasst, welcher seine Schwächen und daran ansetzende Lösungen selbst reflektiert. Als Beispiele für diese neuen Entwicklungsverfahren nennt das Teilprojekt festivalisierte Großereignisse wie etwa die IBA Emscher Park oder das REGIONALE-Programm Nordrhein-Westfalens. »Quartiersmanagement in benachteiligten Stadtgebieten«
Das vierte Handlungsfeld beschäftigte sich mit der Entwicklung benachteiligter Stadtgebiete. Der seit den 1980er-Jahren weiterentwickelte Ansatz wendet sich ab von der rein baulich-technisch unterstützten Stadterneuerung zu einer integrierten Planung mit Akteuren aus verschiedenen poltitischen Ebenen, aber auch Akteuren außerhalb des politisch-adminstrativen Systems, die gemeinsam baulich-investive Mittel mit sozialen Maßnahmen verknüpfen und ihre Quartiere äußerst spezifisch weiterentwickeln. Fazit
Doch welchen Nutzen lässt sich aus diesen recht theoretischen Fallstudien und ihren Ergebnissen ziehen? Zum einen werden durch die Einteilung in zeitliche, organisatorische und institutionelle Auswirkungen der Innovationen die Veränderungen greifbarer und damit auch steuerbarer für Stadtplaner und weitere Akteure der Stadt- und Raumplanung. Aus den Ergebnissen lassen sich Handlungsempfehlungen für die unterschiedlichen Planungsbeteiligten ableiten, welche Mittel in der jeweiligen Planungsphase angewendet werden sollten, um neue Impulse zu initiieren und eine positive Planungsumsetzung zu fördern. Beispielhaft nennt der Ergebnisbericht der Studie das typische Phänomen eines Pioniers der ersten Stunde, der sich in der späteren Phase von dem Projekt frustriert abwendet. Hier hilft das Wissen weiter, diese Frustration frühzeitig abzumildern und nicht als Scheitern des Gesamtprojekts und den Ausstieg als logische Planungskonsequenz, sondern als Möglichkeit zu neuen Innovationen zu begreifen.
Im ersten Handlungsfeld Städtebau wurde der Leitbildwechsel von den bevorzugten Großsiedlungsplanungen der 1960er- bis 1970er-Jahre zur kompakten, durchmischten Stadt thematisiert. Dieser Wandel wird als Innovation aufgefasst und drückt sich in Veränderungen der städtebaulichen Morphologie, funktionalen Struktur, Wohnbautypologie und der Konzeption von öffentlichem Raum und Erschließung aus. In Fallstudien verschiedener deutscher Siedlungen wurde untersucht, wie und in welchen Schritten sich die Änderungen im städtebaulichen und planungsmethodischen Repertoire im Laufe der letzten vierzig Jahre entwickelt haben. »Zwischennutzungen und Raumpioniere«
Dagegen beschäftigte sich das zweite Teilprojekt Stadtumbau mit der Zwischennutzung urbaner Räume. Im Fokus stand hier der Umgang von Stadtplanungen mit ungeplanten, häufig kreativen und temporären Raumaneignungen leerstehender Gebäude und städtischer Brachen und ihren Impulsgebern. Hier wurde insbesondere der Wandel von meist illegalen Zwischennutzungen in Form von beispielsweise Hausbesetzungen noch vor zwanzig Jahren zur strategisch angewandten Interimslösung mit Imagegewinn beobachtet. »Reflexive Regionalentwicklung«
Über einen Zeitraum von ca. 35 Jahren arbeitete das Handlungsfeld Regionalentwicklung an der komplexen Innovation, die Anpassungsfähigkeit von Regionen zu fördern, statt sie in ein Entwicklungsmodell einzugliedern. Unter dem Stichwort der reflexiven Regionalpolitik wurde ein Ansatz untersucht, der die Region als kollektiven, politischen Aktteur auffasst, welcher seine Schwächen und daran ansetzende Lösungen selbst reflektiert. Als Beispiele für diese neuen Entwicklungsverfahren nennt das Teilprojekt festivalisierte Großereignisse wie etwa die IBA Emscher Park oder das REGIONALE-Programm Nordrhein-Westfalens. »Quartiersmanagement in benachteiligten Stadtgebieten«
Das vierte Handlungsfeld beschäftigte sich mit der Entwicklung benachteiligter Stadtgebiete. Der seit den 1980er-Jahren weiterentwickelte Ansatz wendet sich ab von der rein baulich-technisch unterstützten Stadterneuerung zu einer integrierten Planung mit Akteuren aus verschiedenen poltitischen Ebenen, aber auch Akteuren außerhalb des politisch-adminstrativen Systems, die gemeinsam baulich-investive Mittel mit sozialen Maßnahmen verknüpfen und ihre Quartiere äußerst spezifisch weiterentwickeln. Fazit
Doch welchen Nutzen lässt sich aus diesen recht theoretischen Fallstudien und ihren Ergebnissen ziehen? Zum einen werden durch die Einteilung in zeitliche, organisatorische und institutionelle Auswirkungen der Innovationen die Veränderungen greifbarer und damit auch steuerbarer für Stadtplaner und weitere Akteure der Stadt- und Raumplanung. Aus den Ergebnissen lassen sich Handlungsempfehlungen für die unterschiedlichen Planungsbeteiligten ableiten, welche Mittel in der jeweiligen Planungsphase angewendet werden sollten, um neue Impulse zu initiieren und eine positive Planungsumsetzung zu fördern. Beispielhaft nennt der Ergebnisbericht der Studie das typische Phänomen eines Pioniers der ersten Stunde, der sich in der späteren Phase von dem Projekt frustriert abwendet. Hier hilft das Wissen weiter, diese Frustration frühzeitig abzumildern und nicht als Scheitern des Gesamtprojekts und den Ausstieg als logische Planungskonsequenz, sondern als Möglichkeit zu neuen Innovationen zu begreifen.