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Großformatige Illusion: Folkwang Bibliothek in Essen
Die Folkwang Universität der Künste verfügt über einen der größten musikwissenschaftlichen Bestände bundesweit. Bislang wurden die rund 190.000 Noten, Bild- und Tonträger, Bücher und sonstigen Medien in verschiedenen Archiven und Bibliotheken der Region gesammelt. Nun wurden die musikwissenschaftlichen Bestände der Folkwang Universität in einem Neubau mit transluzenter Gebäudehülle zusammengefasst.
Architekt: Max Dudler, Berlin Frankfurt Zürich
Standort: Klemensborn 39, 45239 Essen
Architekt: Max Dudler, Berlin Frankfurt Zürich
Standort: Klemensborn 39, 45239 Essen
Technische Realisierung
Der verbreitete Druck auf PVB-Folien im Scheibenzwischenraum hat den Nachteil, dass nur eine Seite gut, die andere aber blass ist. Die meisten anderen Verfahren, die eine beidseitige Ansicht zulassen, besitzen wiederum nur sehr schwache Kontraste. Dabei soll die Wiedergabe sowohl aus der Fernsicht als auch im Nahbereich überzeugen. Diese Eigenschaften besitzt der direkte Druck auf die Scheibe. Bei diesen Spezialverfahren werden UV-härtende Tinten wie bei einer Emaillierung mit einem UV-Brenner auf der Oberfläche fixiert. Für die Farbwiedergabe stehen 6 Druckfarben und zusätzlich die Farbe weiß zur Verfügung. Die Auflösung ist maximal 1080dpi. Zuvor sind zahlreiche Qualitätstests notwendig. Der Glasaufbau wurde für die Bibliotheksfassade vom IFT-Institut Rosenheim geprüft. Das Ergebnis: Nach 2000 Stunden UV-Licht Bestrahlung konnten keine sichtbaren Veränderungen festgestellt werden.
Der verbreitete Druck auf PVB-Folien im Scheibenzwischenraum hat den Nachteil, dass nur eine Seite gut, die andere aber blass ist. Die meisten anderen Verfahren, die eine beidseitige Ansicht zulassen, besitzen wiederum nur sehr schwache Kontraste. Dabei soll die Wiedergabe sowohl aus der Fernsicht als auch im Nahbereich überzeugen. Diese Eigenschaften besitzt der direkte Druck auf die Scheibe. Bei diesen Spezialverfahren werden UV-härtende Tinten wie bei einer Emaillierung mit einem UV-Brenner auf der Oberfläche fixiert. Für die Farbwiedergabe stehen 6 Druckfarben und zusätzlich die Farbe weiß zur Verfügung. Die Auflösung ist maximal 1080dpi. Zuvor sind zahlreiche Qualitätstests notwendig. Der Glasaufbau wurde für die Bibliotheksfassade vom IFT-Institut Rosenheim geprüft. Das Ergebnis: Nach 2000 Stunden UV-Licht Bestrahlung konnten keine sichtbaren Veränderungen festgestellt werden.
Das Gebäude wurde als Stahlbeton-Skelettkonstruktion mit aussteifendem Kern geplant. Die Fassade ist als Pfosten-Riegel-System an den auskragenden Deckenplatten angebracht. Lage und Format der Betonstützen orientieren sich an den Rastermaßen der Regale. Die Pfeiler sind mit Kirschbaumholz verkleidet, das auch die Regale im Lesesaal prägt. Nicht alle Stützen sind tragend. Die nicht tragenden Stützen bilden die Wege der Medienführung für eine mechanische Teilklimatisierung. Indem die Lüftungsleitungen direkt durch den Stahlbeton der Deckenplatten geführt sind, aktivieren sie die Speichermassen des Baustoffs. Durch die Kopplung mit einem Wärmetauscher konnte ein Beitrag zur ressourcenschonenden Energienutzung realisiert werden.
Auf dem Gelände der Folkwang Universität der Künste in Essen-Werden, beheimatet in einer barocken, ehemals fürstlichen Residenz, wurde die neue Bibliothek mit einem der größten musikwissenschaftlichen Bestände bundesweit eröffnet. Das Gebäude von Max Dudler ersetzt den 1969 abgerissenen Lazarettbau aus dem 19. Jahrhundert, der eine Lücke im Ensemble hinterließ.
Der Neubau, der auf dem Sockel einer vorhandenen Stützmauer aus Bruchstein entstand, orientiert sich im Süden am Verlauf der Straße und grenzt im Osten an den Seitenflügel des Verwaltungsbaus. Das Gebäudevolumen der neuen Bibliothek entspricht in seinen Abmessungen dem des gegenüberliegenden sog. Preußenflügels.
Der Neubau, der auf dem Sockel einer vorhandenen Stützmauer aus Bruchstein entstand, orientiert sich im Süden am Verlauf der Straße und grenzt im Osten an den Seitenflügel des Verwaltungsbaus. Das Gebäudevolumen der neuen Bibliothek entspricht in seinen Abmessungen dem des gegenüberliegenden sog. Preußenflügels.
Max Dudlers Konzept für den neuen Biblitheksbau folgt der Vorstellung eines »Schmuckkästchens«: eine äußere Hülle soll den wertvollen Kern des Gebäudes schützen. Die Funktionsbereiche gruppieren sich in Schichten um den Lesesaal im Zentrum des Hauses. In strenger Ordnung sind um ihn herum die Bücherregale angeordnet, die dem gesamten Gebäude Maß und Struktur geben.
Das Haus hat zwei Eingänge: Vom Ehrenhof erfolgt der Hauptzugang zur Bibliothek über eine Freitreppe, die in typologischer Annäherung an die Eingänge der anderen Gebäude am Hof gestaltet wurde. Ausleihe, Medienzellen, Verwaltung und Garderobe befinden sich im Erdgeschoss; der Lesesaal im ersten Obergeschoss. Die kompakten Archivbereiche der Bibliothek sind im Souterrain untergebracht.
Das Haus hat zwei Eingänge: Vom Ehrenhof erfolgt der Hauptzugang zur Bibliothek über eine Freitreppe, die in typologischer Annäherung an die Eingänge der anderen Gebäude am Hof gestaltet wurde. Ausleihe, Medienzellen, Verwaltung und Garderobe befinden sich im Erdgeschoss; der Lesesaal im ersten Obergeschoss. Die kompakten Archivbereiche der Bibliothek sind im Souterrain untergebracht.
Bauherr: Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW, Duisburg
(Mit Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung)
Nutzer: Folkwang Universität der Künste Planungsbeginn: 2006
Baubeginn: 2010
Fertigstellung: September 2012
Bauvolumen BGF: 1.707 m²
Kosten: 7,4 Millionen Euro
Generalunternehmer:
Derichs u Konertz GmbH u Co KG, Krefeld
Fassadenbau: Wigger Fenster und Fassaden GmbH & Co. KG
Druck: Colora-Druck GmbH
Glasfassade: 1000 m²
(verteilt auf ca. 600 Scheiben)
Max. Glasgröße: ca. 2400x800x10 mm
Produktionszeit für den Druck:
ca. 50 Arbeitstage Weitere Informationen
www.folkwang-uni.de www.maxdudler.com
(Mit Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung)
Nutzer: Folkwang Universität der Künste Planungsbeginn: 2006
Baubeginn: 2010
Fertigstellung: September 2012
Bauvolumen BGF: 1.707 m²
Kosten: 7,4 Millionen Euro
Generalunternehmer:
Derichs u Konertz GmbH u Co KG, Krefeld
Fassadenbau: Wigger Fenster und Fassaden GmbH & Co. KG
Druck: Colora-Druck GmbH
Glasfassade: 1000 m²
(verteilt auf ca. 600 Scheiben)
Max. Glasgröße: ca. 2400x800x10 mm
Produktionszeit für den Druck:
ca. 50 Arbeitstage Weitere Informationen
www.folkwang-uni.de www.maxdudler.com
Für die Gesamtkomposition der Fassade wurden zwölf Motive verschiedener Formate zusammengefügt. Die wechselnden Aufnahmen des rohen Steins verleihen der Fassade Bewegtheit und räumliche Tiefe. Die Transluzenz des Baukörpers bricht die Grenzen von Innen und Außen auf. Die Räume der Bibliothek sind in ein gefiltertes Licht getaucht, dass durch das Licht aus den Oberlichtern des Lesesaal noch unterstützt wird. Unterhalb dieser Oberlichter, die als mechanisch öffenbare Lichtkuppeln für den Rauchabzug geplant sind, ist eine Membrane gespannt, die das Licht bricht bevor es tief in den dreistöckigen Lesesaal fällt. Neben der optischen Funktion haben die magnetisch gehaltenen Bespannungen einen sehr positiven Einfluss auf die Raumakustik.
Ein besonders sensibles und auch anspruchsvolles Thema bei Bibliotheksbauten ist das Licht. Sowohl die Leser als auch die Bücher benötigen zwar Licht vertragen aber gleichzeitig keine intensive Strahlung. Für Max Dudler war dieser Zusammenhang ein zentraler Ausgangspunkt der architektonischen Lösung für den Neubau auf dem barocken Campus: Die Isolierglaseinheit einer konventionellen Pfosten-Riegel-Fassade erhält innenseitig einen mehrfarbigen Fotoaufdruck. Verwendet wurden dafür großformatige Nahaufnahmen des Trosselfels-Steinbruchs bei Regensburg, die den unbehauenen Stein im Maßstab 1:1 zeigen. Die Gestaltung der Fassade wurde in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Stefan Müller entwickelt.