Auf Augenhöhe: Melk Nigg Architects bauen einen Kindergarten
Foto: Emil Blau
Am nördlichen Ende des Zugersees liegt die kleine Gemeinde Steinhausen. In ein ruhiges Wohnviertel zwischen großen Ahornbäumen wurde der Neubau für einen Kindergarten von Melk Nigg Architects eingefügt. Seine äußere Form demonstriert die räumliche Aufteilung in zwei große Gruppenräume. An allen drei Enden des T-förmigen Flurs befindet sich ein Eingang. Das sanft geneigte Dach ragt an diesen Stellen über die Fassade hinaus und bildet so Vordächer aus.
Holzbänke säumen den breiten Flur zwischen den Gruppenräumen. Dort entsteht ein geselliger, kindgerechter Raum, in dem der Übergang vom Außen- in den Innenraum zelebriert wird. Auch in den Gruppenräumen formt die Architektur angemessene Orte für den Alltag der Kinder. Am höchsten Punkt, unter dem Dachfirst, findet der Stuhlkreis Platz. Zum Rand hin, wo sich das Dach tiefer neigt, sind Rückzugsorte und Nischen orientiert. An den Giebelseiten wiederum stellen große Fenster mit niedrigen Brüstungen auch für die Kleinen eine Sichtbeziehung zum eigenen Schmetterlingslehrgarten und der Umgebung her.
Die Materialien des Kindergartens Hasenberg sind nach Möglichkeit naturbelassen. Weiche Holzoberflächen prägen den Innenraum, für den Flur wurde ein robuster, geschliffener Hartbetonboden gewählt. Durch das Schleifen kommen die unterschiedlichen Größen und Farben des Zuschlags zur Geltung. 243 Bäume wurden im Steinhauser Wald geschlagen und im lokalen Sägewerk weiterverarbeitet, um das Gebäude zu errichten: Rottannen für alle tragenden Elemente, Weißtannen für die Innenräume und Esche als widerstandsfähiges Holz für den Boden der Aufenthaltsräume.