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Artefakt in malerischer Umgebung: Gartenpavillon in Berlin
Foto: Stefan Müller
Der baugeschichtlich kundige Architekt wird sich an das Farnsworth House erinnert fühlen. Von der Ikone der Modernen Architektur unterscheidet sich der neue »Fellows Pavilion« der American Academy in Berlin jedoch sowohl im räumlichen als auch im konstruktiven Konzept.
Am Ufer des Wannsees liegt das Gebäude an der alten Gartenmauer des Akademie-Anwesens. Vom historischen Hauptgebäude, das etwas oberhalb auf einem kleinen Hügel liegt, blickt der Besucher zunächst von oben auf die filigrane Struktur, was die sorgfältig gestaltete Dachaufsicht erklärt. Funktional erweitert der Neubau das Platzangebot für die ständig wachsende Zahl an Stipendiaten. Ein zentraler Mittelgang erschließt sieben Studierzimmer und eine kleine Küche. Alle Räume werden durch holzverkleidete Wände voneinander getrennt, die Abgrenzung zum Gang ist ebenso verglast wie die Schiebetüren nach außen, Vorhänge gewährleisten Privatheit. Das Holzdeck einer umlaufenden Veranda setzt sich im Inneren als Parkett fort.
Der Grundriss ist betont einfach – anders das Dach mit seinen die vier Seiten prägenden flachen Giebeln: Dessen Aufsicht ist symmetrisch zum Mittelpunkt in vier Rechtecke unterteilt, jedes von ihnen eine zweifach gekrümmte Fläche in Form eines hyperbolischen Paraboloids. Die Geometrie von vier Scharen gegeneinander verdrehter Geraden erzeugt in der Mitte der Dachkanten vier Hochpunkte, im Gegenzug vier Tiefpunkte an den Gebäudeecken und – räumlich überraschend – einen fünften in der Gebäudemitte. Diese Gesamtfigur ist von außen am besten in der Dämmerung bei beleuchtetem Innenraum ablesbar.
Über den Trennwänden und der Glasfassade unterteilen Fugen die Dachfläche in neun vorgefertigte Rahmenelemente. Die Untersicht prägen in Längsrichtung des Gebäudes angeordnete doppelwandige Stahlrippen. Jede besteht aus zwei 5 mm starken Wangen, die auf 10 mm starke mittige Abstandshalter geschweißt sind. Diese zangenartige Konstruktion ermöglicht die unsichtbare Befestigung des Dachaufbaus durch eine Verschraubung in eben diese Abstandshalter. Die Dachhaut besteht aus schmalen Stahlblechstreifen, die mit Pressleisten auf den Trägern fixiert sind. Aufgrund der gekrümmten Dachfläche hätten die Blechstreifen minimal trapezförmig zugeschnitten werden müssen, doch können die bei rechtwinkligen Blechen entstehenden Toleranzen wegen der hohen Anzahl der Elemente in der Pressleistenfuge aufgenommen werden. Um die Entwässerung des Dachs nach außen zu gewährleisten, ist die Stärke der aufgespritzten Dämmung in der Gebäudemitte, also über dem Tiefpunkt des Dachs, so weit erhöht, dass sich ein Gefälle entlang der Diagonalen ergibt, an deren Enden prägnante Eckstützen das Wasser nach unten leiten.
Anders als das Erscheinungsbild des Gebäudes vermuten lässt, lastet das Dach nicht ausschließlich auf den Eckstützen. Diese sind vielmehr statisch überdimensioniert und sollen optisch Bodenplatte und Dach zu einem geschlossenen Volumen zusammenbinden. Ein Großteil der Dachlast wird von 16 jeweils an den Enden der Trennwände angeordneten, schmalen U-förmigen Stahlprofilen in die ebenfalls aus Stahl konstruierte Bodenplatte geleitet. Die Wandscheiben nehmen neben den Heizungselementen auch die Queraussteifung auf und werden damit zum integralen Bestandteil des statischen Systems.
So thematisieren die Architekten hier weder den freien, vom Tragwerk unabhängigen Grundriss, noch den fließenden Gesamtraum von Mies’ Meisterwerk aus dem Jahre 1951. Der Berliner Pavillon zelebriert vielmehr das in einer streng geometrischen Architektursprache ausformulierte Thema »Dach«, das hier mit dem regelmäßigen Grundriss ein aufwändig konstruiertes und sorgfältig detailliertes Gefüge bildet.
Am Ufer des Wannsees liegt das Gebäude an der alten Gartenmauer des Akademie-Anwesens. Vom historischen Hauptgebäude, das etwas oberhalb auf einem kleinen Hügel liegt, blickt der Besucher zunächst von oben auf die filigrane Struktur, was die sorgfältig gestaltete Dachaufsicht erklärt. Funktional erweitert der Neubau das Platzangebot für die ständig wachsende Zahl an Stipendiaten. Ein zentraler Mittelgang erschließt sieben Studierzimmer und eine kleine Küche. Alle Räume werden durch holzverkleidete Wände voneinander getrennt, die Abgrenzung zum Gang ist ebenso verglast wie die Schiebetüren nach außen, Vorhänge gewährleisten Privatheit. Das Holzdeck einer umlaufenden Veranda setzt sich im Inneren als Parkett fort.
Der Grundriss ist betont einfach – anders das Dach mit seinen die vier Seiten prägenden flachen Giebeln: Dessen Aufsicht ist symmetrisch zum Mittelpunkt in vier Rechtecke unterteilt, jedes von ihnen eine zweifach gekrümmte Fläche in Form eines hyperbolischen Paraboloids. Die Geometrie von vier Scharen gegeneinander verdrehter Geraden erzeugt in der Mitte der Dachkanten vier Hochpunkte, im Gegenzug vier Tiefpunkte an den Gebäudeecken und – räumlich überraschend – einen fünften in der Gebäudemitte. Diese Gesamtfigur ist von außen am besten in der Dämmerung bei beleuchtetem Innenraum ablesbar.
Über den Trennwänden und der Glasfassade unterteilen Fugen die Dachfläche in neun vorgefertigte Rahmenelemente. Die Untersicht prägen in Längsrichtung des Gebäudes angeordnete doppelwandige Stahlrippen. Jede besteht aus zwei 5 mm starken Wangen, die auf 10 mm starke mittige Abstandshalter geschweißt sind. Diese zangenartige Konstruktion ermöglicht die unsichtbare Befestigung des Dachaufbaus durch eine Verschraubung in eben diese Abstandshalter. Die Dachhaut besteht aus schmalen Stahlblechstreifen, die mit Pressleisten auf den Trägern fixiert sind. Aufgrund der gekrümmten Dachfläche hätten die Blechstreifen minimal trapezförmig zugeschnitten werden müssen, doch können die bei rechtwinkligen Blechen entstehenden Toleranzen wegen der hohen Anzahl der Elemente in der Pressleistenfuge aufgenommen werden. Um die Entwässerung des Dachs nach außen zu gewährleisten, ist die Stärke der aufgespritzten Dämmung in der Gebäudemitte, also über dem Tiefpunkt des Dachs, so weit erhöht, dass sich ein Gefälle entlang der Diagonalen ergibt, an deren Enden prägnante Eckstützen das Wasser nach unten leiten.
Anders als das Erscheinungsbild des Gebäudes vermuten lässt, lastet das Dach nicht ausschließlich auf den Eckstützen. Diese sind vielmehr statisch überdimensioniert und sollen optisch Bodenplatte und Dach zu einem geschlossenen Volumen zusammenbinden. Ein Großteil der Dachlast wird von 16 jeweils an den Enden der Trennwände angeordneten, schmalen U-förmigen Stahlprofilen in die ebenfalls aus Stahl konstruierte Bodenplatte geleitet. Die Wandscheiben nehmen neben den Heizungselementen auch die Queraussteifung auf und werden damit zum integralen Bestandteil des statischen Systems.
So thematisieren die Architekten hier weder den freien, vom Tragwerk unabhängigen Grundriss, noch den fließenden Gesamtraum von Mies’ Meisterwerk aus dem Jahre 1951. Der Berliner Pavillon zelebriert vielmehr das in einer streng geometrischen Architektursprache ausformulierte Thema »Dach«, das hier mit dem regelmäßigen Grundriss ein aufwändig konstruiertes und sorgfältig detailliertes Gefüge bildet.