01.09.2009 Axel Dürheimer

Archiv mit 22.000 Quadratmeter

(Auf-)Bewahrung für künftige Generationen: Im Berliner Stadtteil Friedrichshagen wird heute, am 2. September 2009, der Grundstein für das Speichermagazin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz gelegt. Der Entwurf des Großarchivs stammt vom Münchner Architekt Eberhard Wimmer, der den zugehörigen Wettbewerb im Juni 2005 gewinnen konnte.
Der Neubau wurde nötig, da die Staatsbibliothek zu Berlin, das Ibero-Amerikanischen Instituts und die bpk – Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte langfristig Lagerfläche für ihre Archive benötigen. Realisiert werden soll das viergeschossige Gebäude in drei Abschnitten. Der erste Abschnitt, der bis 2011 fertig gestellt werden sein soll, stellt rund 22.000 Quadratmeter Hauptnutzfläche zur Verfügung. Davon sind rund 17.000 Quadratmeter reine Magazinflächen. 84,7 Millionen Euro soll der erste Abschnitt kosten. Abschnitte 2 und 3 sind für die Jahre 2035 und 2060 geplant.
Die Magazinräume erhalten eine UV-freie Beleuchtung ohne Tageslichteinfall, während die Arbeitsplätze der Sortierstellen um vier Lichthöfe angeordnet werden. Neben den Depots werden in dem Neubau auch die zur Erforschung und Bewahrung der Objekte notwendigen Funktionsbereiche, wie Restaurierungswerkstätten und Arbeitsräume, vorhanden sein. Zum Schutz der eingelagerten Kulturgüter wird das Speichermagazin mit einer entsprechenden Klimaanlage ausgestattet sowie einem gesonderten, auf 2 Grad Celsius gekühlten Raum für Mikrofilme. Eine elektrisch betriebene Kompakt-Regalanlage soll für eine möglichst Platz sparende Unterbringung der Bände sorgen.
Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, sagt: „Mit dem Neubau stellen wir sicher, dass die Bestände der Stiftung in einer ihrer Bedeutung angemessenen Qualität für künftige Generationen bewahrt werden.“
Das Speichermagazin ist das erste Gebäude der so genannten „Speicherstadt Friedrichshagen“ der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Auf dem rund 123.000 Quadratmeter großen bundeseigenen Gelände am Fürstenwalder Damm 388 entsteht künftig auch ein Neubau für Depots und Werkstätten der Staatlichen Museen zu Berlin, der ebenfalls in Modulen errichtet wird. Der erste Bauabschnitt wird knapp ein Viertel der insgesamt benötigten 50 000 Quadratmeter Hauptnutzfläche abdecken. Er soll ab etwa dem Jahr 2015 zur Verfügung stehen und zwei drängende Probleme lösen: Aus dem Pergamonmuseum und dem Alten Museum müssen Objekte, insbesondere der Antikensammlung, ausgelagert werden, um die Gebäude auf ihre Grundinstandsetzung und Ergänzung vorzubereiten. Außerdem benötigt das Ethnologische Museum dringend Ersatzflächen für seinen nicht mehr funktionssicheren Depotbau in Dahlem.

Perspektive: Eberhard Wimmer Architekten BDA

Modellbilder: Eberhard Wimmer Architekten BDA

Lageplan: Eberhard Wimmer Architekten BDA

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