Für die Mexikanische Architektin Tatiana Bilbao muss der Klimanotstand zu einem sozialen Wandel mit wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen führen. Bilbao fordert ein allgemeines Umdenken, das Armut und Wohlstand ebenso neu definiert wie das Konsumverhalten und die Produktion. Für den Paradigmenwechsel zu mehr Diversität sieht sie auch die Architektur in der Verantwortung.
Tatiana Bilbao gründete 2004 ihr Büro in Mexico City. Mit ihrem Team konzipiert sie Gebäude und Masterpläne, die sich gezielt mit den Menschen und ihrer Umwelt auseinandersetzen. Bilbaos langjährige Expertise sind Sozialwohnungsbauten. Ihre Projekte zeichnen sich durch eine Einfachheit und Stringenz aus, die auch für Konstruktion und Materialwahl gilt.
Der lineare Kammputz des Kunsthaus Göttingen erinnert an gestapeltes Papier und gibt damit einen ersten Hinweis auf die Werke, die im Inneren gezeigt werden.
Francesca Torzos Anbau an die Kunsthalle Z33 ist in vielerlei Hinsicht unkonventionell – von der Fassadenverkleidung aus rautenförmigen Ziegelplatten bis zur fast fensterlosen, 60 m langen Eingangswand. Auch im Gebäudeinneren schuf die Architektin aus Genua eine Raumsequenz, die mit vielen Überraschungen aufwartet.