Klima-Forum
Architektur für die Energiewende
Referent:innen und Moderator:innen des Detail Klima Forums im USM-Showroom in München, v.l.n.r.: Nadia Vontobel, Jakob Schoof, Viktoria Millentrup, Dr. Thomas Dienes, Sandra Hofmeister, Kerstin Müller, Hanne Rung, Selma Popp. © Moritz Hoffmann Photography
Mit fünf spannenden Vorträgen gab das erste Klima-Forum im USM Showroom in München konkrete Einblicke in vielversprechende Lösungsansätze und realisierte Projekte. Die Energiefrage war dabei ebenso im Fokus wie die Herausforderungen von kreislaufgerechten Planungsprozessen und das Bauen im Bestand.
Viktoria Millentrup von BIG während ihres Vortrags „Im Vertrauen auf lokale Ressourcen“, © Moritz Hoffmann Photography
Im Vertrauen auf lokale Ressourcen
Viktoria Millentrup von BIG erläuterte in ihrer Projektvorstellung der Möbelfabrik The Plus in Norwegen, was es mit dem „Allemannsretten“ auf sich hat: Die Idee, dass alle willkommen sind, war für den Bauherrn Vestre maßgeblich. Architektonisch umgesetzt wurde diese Idee von der Bjarke Ingels Group mit einem Konzept, das auf Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft basiert und den Wald aus der Umgebung des Gebäudes auf das Dach hebt.
Energie Plus auch im Winter
Mit viel Pioniergeist realisierte die junge Schweizer Architektin Nadja Vontobel aus Zürich ein Wohnhaus, das auch im Winter mehr Energie produziert, als es selbst verbraucht. Das Zusammenspiel von Architektur und Technik war entscheidend, um die Photovoltaik-Module an den Fassaden und auf dem Dach des Plusenergiehauses zu planen. „Die Technologie ist noch in der Entwicklung“, so die Züricher Architektin. Ihr vielversprechender Ansatz zeigt, welches Potenzial die Zukunft hat.
Nadja Vontobel auf dem Detail Klima-Forum 2023. © Moritz Hoffmann Photography
Modularität als Zukunftsweg
Dr. Thomas Dienes von USM erläuterte das Konzept des Baukastenprinzips bei USM – von der Architektur bis hin zum Möbelsystem. „Es geht darum, die Einzelteile so lang wie möglich zu nutzen“, so Thomas Dienes. „Wenn sich Bedürfnisse ändern, wird der Baukasten ergänzt“. Mit dem Prinzip des Science Based Target gelingt es USM, das Konzept der Nachhaltigkeit zu systematisieren und vorbildlich in das Geschäftsmodell des Schweizer Unternehmens zu integrieren. Langlebigkeit und Zirkularität sind dabei oberste Maxime.
Thomas Dienes von USM, © Moritz Hoffmann Photography
Kerstin Müller von Zirkular, © Moritz Hoffmann Photography
Graue Elefanten
Kerstin Müller von Zirkular in Basel gibt Einblicke in ganz neue Berufsfelder, die durch die gezielte Wiederverwendung von Bauteilen im Sinne der Kreislaufwirtschaft entstehen. Die Geschäftsführerin von Zirkular in Basel arbeitet mit ihrem Team eng mit Baubüro In Situ aus Basel zusammen. In ihrem Vortrag stellt Kerstin Müller Einblicke in die herausfordernden Prozesse von aktuellen Bauprojekten vor, die Urban Mining mit Hilfe von Bauteiljäger:innen, Re-use-Expertinnen und Bauleiter:innen für kreislaufgerechtes Bauen gezielt umsetzen.
Referentin Hanne Rung (links) mit Moderatorin Sandra Hofmeister, © Moritz Hoffmann Photography
Hochhaus Bestand
Hanne Rung lädt in ihrem Vortrag zum Nachdenken über den Umgang mit dem Bestand ein. Die Forscherin konzentriert sich in ihrer Analyse auf Hochhäuser aus den 1960er-Jahren in Deutschland, zeigt Beispiele von kürzlich sanierten, oft unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden und wirft die grundsätzliche Frage auf, welches Verständnis von Stadt wir entwickeln müssen, um die Ressource Bestand in Zukunft gezielt nutzen zu können. Die Forschungsergebnisse werden im Detail in der Publikation „Hochhaus Bestand“ vorgestellt, die diesen Herbst bei Edition Detail erscheint.
Das nächste Klima-Forum von Detail wird am 9. November im USM Showroom in Hamburg stattfinden.
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