Nachbericht Kongress
Architecture Forum der Messe Glasstec in Düsseldorf
Die Umwandlung von Büro- und Verwaltungsbauten in Wohnraum stand im Fokus des Vortrags von Menno Kooistra von Elephant. © Messe Düsseldorf
Bei der Vortragsveranstaltung Architecture Forum der Messe Glasstec in Düsseldorf ging es in diesem Jahr um weit mehr als um die Gebäudehülle und ihre transparenten Bestandteile. Das Spektrum reichte vom Umgang mit dem Gebäudebestand über die Optimierung des Lebenszyklus von Bauteilen bis zum Thema Digitalisierung und Fragen der gesellschaftlichen Teilhabe. Moderiert wurde die Veranstaltung von Jutta Albus, die an ihrem Entwurfslehrstuhl an der Hochschule Bochum den Fokus auf Nachhaltiges Bauen setzt. Detail hat die Veranstaltung als Medienpartner begleitet.
Anders Lonka von Adept stellte den ganzheitlichen, auf den Lebenszyklus des Gebäudes abgestimmten Entwurfsansatz seines Büros anhand verschiedener Projekte vor. © Messe Düsseldorf
Fokus Bauen im Bestand
Als Teil des Rahmenprogramms der Messe war die Bühne inmitten der Sonderschau zu den neuesten Entwicklungen der Glasbranche verortet. Ein Thema, das bei den neun Referentinnen und Referenten viel Raum einnahm, war das Bauen im Bestand. Die Sanierung und Erweiterung des Postbahnhofs am Berliner Ostbahnhof durch Julian Breinersdorfer Architekten ist zwar noch nicht abgeschlossen, der entsprechende Vortrag gewährte jedoch einen interessanten Einblick in den Bauprozess und einen Ausblick auf die lichten Räume, die dort im Entstehen sind. Ein ehemaliges Autohaus, in dem nun Büros Platz finden, stellte hingegen Antoine Santiard von h2o Architectes vor.
Optimismus als Entwurfsprinzip
Bei der Transformation eines Industriegebäudes aus den 1950er-Jahren in das Bürogebäude Bicocca Superlab in Mailand ließen Balance Architettura die alten Strukturen freilegen, teilweise einfärben und – hinter verglasten Fassaden – zum Hingucker werden. Dass Architektur mehr ist als die Reaktion auf vorgegebene Bedingungen, zeigte Jeroen Schipper von Orange Architects in seinem Vortrag zum Wohnbau Jonas. Das Gebäude mit dem Walbauch, in dem unter anderem ein Bergpfad durch eine Schlucht zum Dachterrassenstrand führt, erzählt spannende Geschichten. Mit seinem ursprünglich öffentlich zugänglichen „Wohnzimmer“ ist es für eine ideale Welt konzipiert – ein Optimismus, der Hoffnung macht, selbst wenn er an der Realität scheitert.
„The pursuit of transparancy and how it changed an industry“ lautete der Titel des Vortrags von Lisa Rammig von Eckersley O’Calaghan. © Messe Düsseldorf
Graue Energie und Lebenszyklus
Die Umwandlung von Büro- und Verwaltungsbauten in Wohnraum stand im Fokus des Vortrags von Menno Kooistra von Elephant, während Olaf Gipser unter anderem die – post-anthropozentrische – Philosophie hinter dem Wohnbau „Stories“ in Amsterdam erläuterte. Einblicke in den Ablauf und die kritischen Punkte einer Seriellen Sanierung gab der Vortrag von Berta Bilger von Zeller Kölmel Architekten. Anders Lonka von Adept erklärte den ganzheitlichen, auf den Lebenszyklus des Gebäudes abgestimmten Entwurfsansatz seines Büros anhand verschiedener Projekte.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Jutta Albus, die an ihrem Entwurfslehrstuhl an der Hochschule Bochum den Fokus auf Nachhaltiges Bauen setzt. © Messe Düsseldorf
Innovationen für die Gebäudehülle
Das Streben nach Transparenz sowie Projekte, die durch das Ingenieurbüro Eckersley O’Calaghan den letzten Schliff bekamen, thematisierte Lisa Rammig in ihrem abschließenden Vortrag. Er leitete über in eine Besichtigung der Sonderschau Glass Technology Live, bei der der Fokus dann ganz zurück auf das fiel, was die Messe ausmacht: Glas und die vielfältigen Möglichkeiten, es zu gestalten.
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