Qualitäten aus der analogen Welt
Apotheke von Werner Aisslinger in Berlin
Foto: Uwe Spoering
Gegen den Schematismus funktionsoptimierter Ladeneinrichtungen setzen die Designer des Studio Aisslinger großzügige und offen gestaltete Räumlichkeiten mit hohem Wohlfühlpotenzial. Trotz zahlreicher Auflagen fand die Grundidee, sich möglichst frei durch den Raum bewegen zu können, in vielen Facetten Eingang in die finale Ausführung: Kein Ticketautomat lenkt die Kunden, kein Möbelelement errichtet künstliche Barrieren. Die seitliche Anordnung der beiden langgestreckten Ladentische lädt vielmehr dazu ein, den Verkaufsraum in seiner ganzen Tiefe zu durchschreiten.
Analoge Qualitäten
Zur angenehmen Atmosphäre tragen vor allem Qualitäten aus der analogen Welt bei. Dazu zählen eine ebenso unaufgeregt wie kräftige Farbgebung sowie der Einsatz haptisch und visuell reizvoller Materialien und Oberflächen: Bequeme Sitzgelegenheiten sind mit Stoff oder Leder bezogen; Fußböden und Verkaufstische fügen Eichenholz an Terrazzo. Raumhohe Wände aus transparenten Glasbausteinen lassen die rückseitig angeordneten Labor- und Rezepturbereiche erahnen und gewähren faszinierende Einblicke in die Funktionsweise eines vollautomatisierten Warenlagers, das sich ganz unprätentiös in das fein ausbalancierte Interieur fügt – ein schlagkräftiger Beleg dafür, dass es durchaus gelingen kann, digitale Errungenschaften sinnlich erfahrbar zu gestalten.
Weitere Informationen:
Mitarbeiter: Werner Aisslinger, Julia Walk, Monika Losos, Laura Dervishi, Julius Iversen
Tischler: mkt-moebel.de
Bodenbelag: samland-bodenbelaege.de
Terrazzo: Daniel Offenhausen
Glasbausteine: wintuk.de
Automatisches Warenlager: rowa.de
Leuchten: B.lux, Foscarini, Wästberg (Design: Werner Aisslinger)
Türbeschläge: FSB (Design: Werner Aisslinger)
Stühle: Cappellini (Design: Werner Aisslinger)