Apartment mit drei Kuppeln in Berlin

Im Berliner Stadtteil Mitte haben FAR frohn&rojas Büroräume aus den frühen 1930er-Jahren in ein Apartment transformiert. Auf 211 m² bietet der neue Wohnraum offene Bereiche, die sich auf zwei Geschosse verteilen. Die loftartige Struktur wird durch einen bedienten und einen dienenden Bereich gegliedert. Letzteren implementierten die Architekten als Raumschicht, die sich entlang der Längsseite um den Eingangsbereich legt. Hier sind auf Ebene 0 die Bäder, eine Küche, diverse Einbaumöbel und ein Arbeitsbereich untergebracht.   

Die Galerie greift die monochrome Farbgebung auf. © Tobias Wootton

Über dem dienenden Bereich auf Ebene 1 befindet sich eine Galerie mit Sanitärkern und Schlafbereich. Sie öffnet sich zum Hauptraum und ist über eine weiße Spindeltreppe aus Stahl mit ihm verbunden. Eine Betondecke überspannt die Wohnung. Weitere Elemente sind ein grauer Terrazzoboden auf Ebene 0, die weiß verputzten Wände des Bestands und der komplett in weiß gehaltene Funktionskern. Auf der Galerie dienen weiß beschichtete Stahlgeländer als Absturzsicherung. Hinzu kommen weiße Vorhänge, die eine räumliche Abtrennung ermöglichen, und Neonröhren an der Betondecke. Der Sanitärkern auf der Galerie ist mit grauem Filz ummantelt, der zusammen mit dem grauen Teppichboden die Akustik der harten Oberflächen verbessern soll.  

Der dienende Bereich legt sich um den Wohnungseingang. © Tobias Wootton

Der großzügige Hauptraum mit zweigeschossiger Deckenhöhe wird durch drei überdimensionale Lampenschirme gegliedert. Sie haben einen Durchmesser von drei Metern und sind auf Kopfhöhe platziert. Bei genauerem Hinsehen entpuppen sie sich als architektonische Referenzen, die auf drei ikonische Kuppelbauten verweisen: das Pantheon in Rom, das große Schauspielhaus von Hans Poelzig und Marlene Moeschke-Poelzig in Berlin und die geodätische Kuppel von Richard Buckminster Fuller. Sie bringen mit ihrer Ornamentik eine subtile spielerische Note in die industriell anmutende Gestaltung und bereichern so das Wohnambiente.