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Künstlergespräch mit Andreas Magdanz am 16. Januar, 19:30 – 20:30 Uhr
Die Journalistin Susanne Kaufmann diskutiert mit dem Fotografen Andreas
Magdanz über Hintergrund und Entstehung seines Langzeitprojekts.
Begrenzte Teilnehmerzahl. Eintritt 5 € / ermäßigt 3 €
Begleitpublikation Zur Ausstellung erscheint ein Fotobuch, Hatje Cantz Verlag mit Texten von Michael Sontheimer, 176 Seiten, EUR 49,80
Weitere Informationen www.kunstmuseum-stuttgart.de www.andreasmagdanz.de
Andreas Magdanz. Stuttgart Stammheim
Die Justizvollzugsanstalt in Stuttgart-Stammheim ist ein Mythos. Doch in Kürze soll der eigens für den Prozess der RAF-Mitglieder errichtete Bau abgerissen werden. Der Fotograf Andreas Magdanz hat monatelang in einer Wohnung unmittelbar neben der Haftanstalt gelebt - und Stammheim fotografiert.
Ort: Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 13, D-70173 Stuttgart
Dauer: 17. November 2012 – 3. März 2013
Ort: Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 13, D-70173 Stuttgart
Dauer: 17. November 2012 – 3. März 2013
Künstlergespräch mit Andreas Magdanz am 16. Januar, 19:30 – 20:30 Uhr
Die Journalistin Susanne Kaufmann diskutiert mit dem Fotografen Andreas
Magdanz über Hintergrund und Entstehung seines Langzeitprojekts.
Begrenzte Teilnehmerzahl. Eintritt 5 € / ermäßigt 3 €
Begleitpublikation Zur Ausstellung erscheint ein Fotobuch, Hatje Cantz Verlag mit Texten von Michael Sontheimer, 176 Seiten, EUR 49,80
Weitere Informationen www.kunstmuseum-stuttgart.de www.andreasmagdanz.de
Die Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim ist kein Gefängnis wie jedes andere. Im Namen »Stammheim« verdichtet sich bis heute der Mythos um die Rote Armee Fraktion, deren führende Köpfe – Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe – in der Nacht vom 17. auf den 18. Oktober 1977 im siebten Stock des Hochsicherheitsgefängnisses Selbstmord begingen. Bereits ein Jahr zuvor hatte sich Ulrike Meinhof am Fensterkreuz der Zelle 719 erhängt. In Kürze soll der 1963 errichtete Bau, in dem der sogenannte Deutsche Herbst ein dramatisches Ende fand, abgerissen werden. Deswegen startete Andreas Magdanz vor zwei Jahren das fotokünstlerische Projekt »Stuttgart Stammheim«.
»Das Grossbild richtet die Aufmerksamkeit auf die Wahrnehmung selbst. Wir werden gewahr, dass wir wahrnehmen. Durch diese Beobachtung zweiter Ordnung, diese Beobachtung der Beobachtung, entsteht erhöhte, intensivierte, multiplizierte Aufmerksamkeit.“ Peter Weibel
Fünf Monate lang wohnte der Fotograf in unmittelbarer Nachbarschaft der JVA und dokumentierte in Hunderten von Fotografien diesen historisch aufgeladenen Ort. Etwa 30 der dabei entstandenen digitalen Fotografien sind jetzt im Erdgeschoss des Kunstmuseums zu sehen. Die heutigen nüchtern-sachlichen Außen- und Innenaufnahmen des Mehrzweckbaus und seiner Zellenräume bilden einen bewussten Kontrast zu den schockierenden Tatortaufnahmen von damals. Wie schon bei seinen früheren Projekten »Dienststelle Marienthal« (2000), »BND-Standort Pullach« (2005) und »Vogelsang« (2008) steht für Andreas Magdanz die Frage im Mittelpunkt, inwieweit diese sichtbaren Orte kollektives Gedächtnis und gesellschaftliche Praxis in sich tragen.
Die Justizvollzugsanstalt Stuttgart wurde im Stadtteil Stammheim, dem nördlichsten Stadtbezirk von Stuttgart, in den Jahren 1959-1963 erbaut und 1964 in Betrieb genommen. Das Gefängnis wurde nach den damals modernsten Erkenntnissen der Sicherheit erbaut und bestand aus drei Gebäudekomplexen, aufgeteilt in einen Vollzugsbereich, der Verwaltung und dem Werkstattbereich; der eingefriedete Bereich umschliesst ein Gelände von 49.600 qm. Über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde die JVA Stammheim durch die Inhaftierung der RAF-Führung; für den Prozess gegen die Mitglieder der Rote-Armee-Fraktion wurde 1975 eigens ein besonders gesichertes Mehrzweckgebäude erstellt.