Ausstellung am Pfefferberg
Alvar Aalto in Deutschland: Gezeichnete Moderne
© Alvar Aalto
Allein die umgebaute Brauerei Am Pfefferberg in Berlins Prenzlauer Berg ist einen Besuch wert. Wenn zusätzlich eine sehenswerte Ausstellung im Museum für Architekturzeichnung zu sehen ist, lohnt der Besuch umso mehr.
© Alvar Aalto
Handzeichnungen faszinieren in unserer digitalen Welt immer. Stammen sie aus einem wegweisenden Büro wie dem von Alvar Aalto ist die Faszination nochmals größer, weil viele der Bauten allseits bekannt sind. Die Anfänge hinter diesen Projekten zu studieren ist den Besuch der Ausstellung auf alle Fälle wert. Von den ersten Ideenskizzen über 1:200 Eingabepläne bis hin zu Plänen im Maßstab 1:50 können rund 70 Zeichnungen aus dem Archiv der Alvar Aalto Stiftung derzeit in Berlin bewundert werden.
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Beeindruckende Zeichnungen
Dabei beeindruckt die Darstellung der mit Bleistift gezeichneten Pläne besonders. Es sind Kunstwerke meist auf Skizzenrolle oder Transparentpapier gezeichnet, oft mit Farbe oder unterschiedlichen Grauschattierungen untermalt. Von wem sie im Einzelnen stammen, ist nicht erfasst, Urheber ist das Studio Aalto.
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Aalto in Deutschland
Ausgestellt sind 14 realisierte und nicht gebaute Projekte in Deutschland. Sie reichen von Nachkriegsbauten aus den 1950er-Jahren bis hin zu Großprojekten aus den 1980er-Jahren, die Elissa Aalton nach dem Tod ihres Mannes zu Ende geführt hatte. Die sechs realisierten Bauten bestehen aus drei Paaren: zwei Kirchen, zwei Wohnhäuser und zwei Kulturbauten. Die acht nicht realisierten Entwürfe sind große öffentliche Bauvorhaben.
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Vier Themenbereiche
Dass die Ausstellung in die vier Themenbereiche Natürliche und städtische Topografien, Projektion von Identität, Grenzen des Sakralen und Humanisierung der Standardisierung unterteilt ist, erschließt sich erst nach vertieftem Studium und auch dann nicht ganz einfach. Aber eigentlich ist das nicht nötig, denn die Arbeitsweise dieses bekannten Architekten nachzuspüren und sich von den reizvollen Zeichnungen bezaubern zu lassen reicht vollkommen aus.
Austellungsort: Tchoban Foundation. Museum für Architekturzeichnung, Christinenstraße 18a, 10119 Berlin (DE)
Ausstellungsdauer: 23. September 2023 bis 14. Januar 2024
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 14–19 Uhr, Samstag und Sonntag 13–17 Uhr
Eintritt: 6 Euro, ermäßigt: 4 Euro
Weitere Informationen: tchoban-foundation.de