Alterswohnsitz bei Bern

Die Verwendung natürlicher Materialien war der Ausgangspunkt für den Entwurf des Wohnhauses, das rund 30 km nördlich von Bern im Kanton Solothurn liegt. Dem Bau von Jan Meier und Lena Unger ging ein langer Planungsprozess voraus, in dem alle Konstruktionselemente gemeinsam mit dem Bauherrenpaar gründlich durchdacht und die notwendigen Baustoffe mit großer Sorgfalt ausgewählt wurden. 

Aufbau der vorgefertigten Wandelemente, © Meier Unger

Natürliche Materialien

Die Außenwände bestehen aus Massivholz ohne jegliche Dämmung, Folien und Klebstoffe. Die Deckenbalken sind mit Schwalbenschwanzverbindungen aneinandergefügt und kommen ohne Schrauben und Nägel aus. Da der Boden nicht auch noch aus Holz sein sollte, fiel die Wahl auf einen fugenlosen Steinboden ohne Zementanteil. 

Vorfertigung der Wandelemente aus massiven Brettern, © Meier Unger

Einfacher Flachbau

Der Auftrag an die Architekten war, ein so genanntes Stöckli zu errichten. Das Wort bezeichnet im Schweizerdeutschen ein Austragshaus, das den Altbauern nach der Übergabe des Hofs an die nächste Generation als Wohnhaus dient. Das neue Gebäude ist bewusst mit etwas Abstand zum bestehenden Bauernhaus von 1808 und seinen Nebengebäuden platziert und fügt sich als einfacher Flachbau in die umliegenden Wiesen und Felder.

Das neue Wohnhaus ist mit etwas Abstand zu dem bestehenden Bauernhaus platziert. © Meier Unger

Sorgfältig gestaltete Details

Bei aller Einfachheit fallen die sorgfältig gestalteten Details besonders ins Auge – wie die eingearbeiteten Ornamente in den Kalkböden, der maßgefertigte Kamin aus Beton oder die eigens angefertigten, von der Bauherrin selbst bemalten Schränke. Eine weitere Besonderheit ist das Heizsystem, denn der Kamin im Wohnzimmer fungiert als einzige Wärmequelle. Er wird im Winter ein bis zweimal pro Tag mit Holz aus hofeigenen Beständen befeuert und verteilt die Wärme über eine Fußbodenheizung im gesamten Haus.

Mehr dazu in Detail 11.2023 und in unserer Datenbank Detail Inspiration.