Ausstellung in Berlin
Aldo Rossi. Insulae – Zeichnungen eines Meisters
Studie für den Block in der Schützenstraße/Berlin, 1993, Aquarell und Tinte auf Papier, 49,6 x 70,5 cm, Privatsammlung. © Eredi Aldo Rossi, courtesy Fondazione Aldo Rossi
Das Museum für Architekturzeichnung in Berlin präsentiert zusammen mit der Stiftung Fondazione Aldo Rossi über 110 graphische Werke und Zeichnungen des berühmten italienischen Architekten und Pritzker-Preisträgers Aldo Rossi. Zum großen Teil werden die Zeichnungen erstmals öffentlich gezeigt.
Die große Baustelle von Fukuoka, 1987, Aquarell und Tinte auf Offsetdruck, 42 x 29,5 cm, Privatsammlung.
© Eredi Aldo Rossi, courtesy Fondazione Aldo Rossi
Corpus Mediolanensis, Insula und Werke für Berlin
Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf eine der präsentierten Zeichnungsserien. Zudem verweist er auf das Konzept der traditionellen Bauweise antiker römischer Wohnhäuser (insulae), die Rossi in seiner Architektur zu schätzen wusste. Untergliedert in drei Bestandteile thematisiert die Ausstellung die Arbeiten Corpus Mediolanesis, Insula und Werke für Berlin.
30 Jahre Entwurfstätigkeit
Die Serie Corpus Mediolanesis entstand zwischen 1986 und 1987 und besteht aus kolorierten und bearbeiteten Grafiken als Einzeldruck. Sie ist mit persönlichen, lyrischen Randnotizen Rossis versehen und ermöglicht eine Einführung in sein zeichnerisches Werk. Zusammen mit den anderen Zeichnungen der Ausstellung wird ein Überblick über 30 Jahre der Entwurfstätigkeit des Architekten und Designers vermittelt.
Ohne Titel, undatiert, Aquarell und Tinte auf Papier, 36,6 x 50,5 cm, Privatsammlung.
© Eredi Aldo Rossi, courtesy Fondazione Aldo Rossi
Das Werk Insula, ebenfalls eine Reihe von Zeichnungen, spielt in Rossis Oeuvre eine wichtige Rolle. Inspiriert ist es durch antike Vorbilder und deren Neuinterpretationen durch barocke Künstler wie Giovanni Battista Piranesi oder Claude Lorrain.
Die persönlichen Zeiten und die einer Stadt, 1987, Aquarell, Filzstift und Tempera auf Offsetdruck, 42 x 29,5 cm, Privatsammlung. © Eredi Aldo Rossi, courtesy Fondazione Aldo Rossi
Vertikale Stadt auch wie N. Y. mit meinem Projekt an der Wall Street von 1980 und die Kirche San Gaudenzio in Novara von Alessandro Antonelli, 1987, Aquarell und Filzstift auf Offsetdruck, 42 x 29,5 cm, Privatsammlung. © Eredi Aldo Rossi, courtesy Fondazione Aldo Rossi
Individuelle Architektursprache
Konträr zum funktionalistischen Zeitgeist der 1970er-Jahre und dessen Bruch mit der Vergangenheit fand Rossi seine Vorbilder in den Bauwerken früherer Jahrhunderte. Auf der Basis dieser Vorbilder entwickelte er eine ganz eigene Architektursprache mit charakteristischen geometrischen Formen wie Dreieck oder Zylinder, welche ihren Ursprung bereits in der Architektur der Antike hatten. Im Zuge der Postmoderne interpretierte er diese neu.
Studie für die Leipziger Str. in Berlin, 1995, Aquarell, Tinte und Filzstift auf Papier, 62 x 124,2 cm, Privatsammlung.
© Eredi Aldo Rossi, courtesy Fondazione Aldo Rossi
Für die deutsche Hauptstadt Berlin entwarf Aldo Rossi einzigartige Bauten. Einige konnten realisiert werden, andere verblieben als Idee auf Papier.
Ausstellungsort: Tchoban Foundation. Museum für Architekturzeichnung, Christinenstraße 18a, 10119 Berlin (DE)
Ausstellungsdauer: 04. Februar 2023 bis 14. Mai 2023
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 14–19 Uhr; Samstag bis Sonntag 13–17 Uhr
Weitere Informationen: tchoban-foundation.de