A Lot With Little: Krisenentwürfe als Filminstallationen

Die Ausstellung „A Lot With Little“ im Zentrum Architektur Zürich zeigt die sozialen Projekte zehn international tätiger Architekturbüros, die sich mit unterschiedlichen Krisen im globalen Norden und Süden auseinandersetzen. Das Projekt wird ab März im Deutschen Architektur Zentrum in Berlin zu sehen sein.

Verantwortungsbewusste Architektur

Die Architektur unserer Zeit ist geprägt von den Folgen des Klimawandels. Unvorhersehbare Ereignisse und Naturkatastrophen beeinträchtigen die Lebensbedingungen weltweit. Angesichts der begrenzten Zeit, des Geldes und der Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen, brauchen wir dringend neue, nachhaltige Wege, um gute Architektur zu entwerfen und zu produzieren. Innovatives und nachhaltiges Design sei dafür unerlässlich, betont Architektin Noemi Blager, Kuratorin und Produzentin der Ausstellung „A Lot With Little“. 

Die Schau fokussiert sich auf Arbeiten mit nachhaltigen Lösungen von Architektinnen und Architekten aus Europa, Afrika, Asien und Südamerika. Die ausgewählten Projekte stehen in entwickelten Regionen vor Herausforderungen wie kommerziellem Druck und strengen Vorschriften. In unterentwickelten Regionen sind sie dafür geprägt von einem Umgang mit Ressourcenknappheit und unzureichender Infrastruktur. Überall spielen extreme Wetterbedingungen eine immer größer werdende Rolle. 

Architektur mit Lösungen

Durch Umdenken und partizipative Methoden werden verantwortungsbewusste Lösungen für Wohnen, Bildung, Transformation und Katastrophenhilfe geschaffen. Das Ergebnis ist eine nachhaltige, erschwingliche Architektur mit sozialen Dimensionen und positiven Auswirkungen auf die Gesellschaft. Es handelt sich um flexible, auf den menschlichen Maßstab fokussierte Architektur, die sich harmonisch in ihren Kontext einfügt. 

Lambare, Ausschnitt aus dem Film von Tapio Snellman, © Tapio Snellman

Architektur als Erlebnis

Die immersiven Mehrkanal-Filminstallationen von Filmemacher, Künstler und Architekt Tapio Snellman vermitteln Besuchenden durch eine raumgreifende Erfahrung das Gefühl ein Teil der gezeigten Räume zu sein. Nachdem das Projekt letztes Jahr im September auf dem Minifilmfestival Carnival als Teil der Architekurbiennale in Venedig uraufgeführt wurde, reist die Ausstellung nun durch verschiedene Teile der Welt und wird ab Februar in Zürich und ab März in Berlin zu sehen sein.