3D-gedrucktes Vereinsheim

Europas erstes öffentliches Gebäude aus dem 3D-Drucker entsteht in der Schlossgemeinde Nordkirchen in Nordrhein-Westphalen. Der Entwurf für das neue, zweistöckige Vereinsheim des SC Capelle stammt von den ortsansässigen Steinhoff Architekten. Das Material liefert Baustoffhersteller Heidelberg Materials. Schalungs- und Gerüstsystemspezialist Peri 3D Construction verfügt über die nötige Druckexpertise sowie die Technologie.

© Visualisierung/Steinhoff Architekten

© Peri 3D Construction

140 Stunden Druckzeit

Schicht für Schicht erstellt der 3D-Drucker Cobod BOD2 die vertikalen Elemente des Vereinsheims, das einmal 330 m² Nutzfläche haben soll. Peri rechnet mit einer reinen Druckzeit von etwa 140 Stunden und hat für dieses Projekt seine bisher größte Druckerkonfiguration aufgebaut. Diese ist 25 m lang, 15 m breit und 10 m hoch. Für das Unternehmen ist es bereits das fünfte 3D-Druckprojekt in Deutschland. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2024 geplant. 

Der 3D-Drucker Cobod BOD2 druckt bis zu einen Meter pro Sekunde, © Peri 3D Construction

Teile der Innenarchitektur sind direkt in den Druckprozess integriert, © Peri 3D Construction

Recycelbarer 3D-Druckbeton

Heidelberg Materials setzt hier einen 3D-Druckbeton ein, der laut Hersteller zu 100 % recycelbar ist. Darüber hinaus beinhaltet der mineralischer Hightech-Baustoff ein Bindemittel mit etwa 55 % CO₂-Reduktion gegenüber einem reinen Portlandzement. „Das Material ist gut pumpbar und besitzt zugleich sehr gute Extrusionseigenschaften. Die zielsichere Festigkeitsentwicklung sorgt zudem für ein Druckbild mit hoher Formtreue“, sagt Dr. Jörg Dietrich, Leiter Engineering & Innovation bei Heidelberg Materials Deutschland. Um den 3D-Druckbeton nachhaltig lokal zu produzieren und noch flexibler liefern zu können, wurde in den vergangen zwei Jahren ein Produktionsstandort in Nordrhein-Westfalen aufgebaut. HK