Wiederbelebte Tradition
Werkstatt bei Lausanne von Ellipsearchitecture
© Julien Heil
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde der historische Baustoff Molasse regional für viele bedeutende Gebäude, wie Kathedralen und Schlösser eingesetzt. In Savigny, einem ehemaligen Abbaustandort des Materials, lässt Ellipsearchitecture diese Tradition in ihrem Werkstattbau wiederaufleben.
© Julien Heil
Der gesamte Ort in der Nähe von Lausanne spiegelt die Vergangenheit des Molasse-Steinbruchs wider. Die Spuren des Abbaus zeigen sich in der Topografie der Umgebung in Form von Terrassen, welche in den 1970er-Jahren mit Einfamilienhäusern bebaut wurden.
Die Werkstatt mit Lager ergänzt ein bestehendes Wohnhaus. Die Tragstruktur bilden vorgefertigte Betonelemente, welche durch ihr Bewehrungsnetz in der Lage sind, alle seismischen Belastungen die auf die Fassade einwirken, aufzunehmen. In die Tragstruktur fügen die Planer die Steinblöcke aus Molasse ein. Um den damit verbundenen Aufwand zu minimieren ging eine Größenoptimierung der Blöcke voraus. Zusammen mit den Betreibern des Steinbruchs und Handwerkern, wurde ein Grundmaß von 1,2 x 2 m festgelegt, welches die Stabilität des brüchigen Materials sichert und den Transport, sowie das Einsetzen vor Ort erleichtert.
© Julien Heil
Das Dach der Werkstatt ist als Holzrahmenkonstruktion ausgeführt. Durch die Ausbildung eines Vordachs wird das Gestein vor der Witterung geschützt. Ergänzt wird das Vordach durch Photovoltaikpaneele in Form eines Gesimses.
© Julien Heil
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Das Innere des funktionalen Baus wird über vier vertikale Elemente aus Glasbausteinen belichtet. Der Hauptzugang erfolgt über ein seitliches Garagentor, wobei auch eine Tür in der Hauptfassade in den Innenraum führt.
Architektur: Ellipsearchitecture
Bauherr: privat
Standort: 1073 Savigny (CH)
Tragwerksplanung: Compas ingénieurs conseils