Solar Decathlon geht nach Karlsruhe

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Der Solar Decathlon Europe 21/22 in Wuppertal ist entschieden: Am Ende hatte das Team Roofkit vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) die Nase vorn. Zweiter wurde die TU Eindhoven, die Teams aus Delft und Grenoble teilten sich den 3. Platz.

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Erstmals stand der Solar Decathlon in Wuppertal ganz im Zeichen des Bauens im Bestand: Die solar betriebenen Versuchshäuer, die die 16 Hochschulteams aus Europa und Asien auf dem Wettbewerbsgelände bauten und zwei Wochen lang präsentierten, repräsentierten Ausschnitte größerer Umbauvorhaben. Das konnten Dachaufstockungen, Baulückenschlüsse oder Anbauten an Bestandsgebäude sein. Bewertet wurden die Beiträge in 10 Disziplinen von der Architekturqualität über die Energieeffizienz bis zum Mobilitätskonzept. Vier davon werden durch Messungen überprüft, sechs von Fachjurys bewertet.

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Am Ende gab es in allen 10 Disziplinen unterschiedliche Sieger – ein Beleg dafür, wie ausgeglichen es bei dem Wettbewerb zuging. Der Gesamtsieg ging an das Team Roofkit des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Die Karlsruher punkteten mit einem Gebäudekonzept, das ganz vom Gedanken der Kreislaufwirtschaft geprägt war. Nie verbaute Fenster aus dem Lager eines Fensterbaubetriebs, eine Fassadenverkleidung aus Altholz, Wandverkleidungen aus recycelten Joghurtbechern und eine geliehene Stahltreppe komponierten sie zu einem überaus stringenten Entwurf. Das auf Stelzen stehende, etwas eigenwillig anmutende Versuchsgebäude auf dem Wettbewerbsareal zeigte gleich auf den ersten Blick, dass es eigentlich als Aufstockung eines Bestandsbaus gedacht war – in diesem Fall des nur wenige Straßenblocks entfernten Café Ada in Wuppertal.

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Mit dem gleichen Bestandsgebäude hatte sich auch das zweitplatzierte Team Virtue aus Eindhoven befasst. Die Niederländer entwarfen eine Aufstockung aus Holzbau-Modulen, die wie Puzzlestücke ineinandergreifen. Rund um einen zentralen Sanitärkern soll sich jedes der Module frei konfigurieren lassen.

VIRTUe © SDE 21/22

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Mit Bauten in ihren Heimatländern befassten sich die Teams SUM aus Delft und Aura aus Grenoble. Sie teilten sich mit exakt gleicher Punkzahl den dritten Platz. Die Delfter hatten für die rund 850 000 Mietwohnungen in den Niederlanden eine Aufstockung in Holzbauweise mit Solarfassade aus blau bedruckten Photovoltaikmodulen entworfen. Das Team aus Grenoble dagegen befasste sich mit einem leerstehenden Hotel auf den Col de l'Arzelier in den französischen Alpen und plante dessen Umnutzung in ein Wohngebäude. Dabei ging es nicht nur um die Umrüstung des Bestandsgebäudes an sich, sondern auch um die Frage, wie Wohnen und Arbeiten im ländlichen Raum insgesamt künftig aussehen werden.

Team SUM © SDE 21/22

Team AuRA © SDE 21/22

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Wer beim Solar Decathlon nicht dabei sein konnte, bekommt vielleicht eine zweite Chance, einige der Beiträge doch noch zu sehen: Acht der 16 Versuchsbauten sollen auch künftig zu Forschungszwecken als sogenanntes Living Lab in Wuppertal stehen bleiben, der Rest wird rückgebaut und bekommt wahrscheinlich einen Ehrenplatz auf den Campussen der beteiligten Hochschulen.