Skiberg statt Müllberg
Foto: Ehrhorn Hummerston
Es war eine kühne, ja verrückte Idee der Bjarke Ingels Group: Skifahren auf einer Müllverbrennungsanlage in Kopenhagen. Nun ist die Vision Wirklichkeit geworden. Seit Anfang Oktober 2019 kann man auf dem 16 000 qm großen Dach des Amager Ressource Center auf sogenannten Dry Slopes, wie die Pisten aus Kunststoffmaterial heißen, Ski fahren, wandern und spazieren gehen. Basis für diese vielseitige Nutzung des Amager Bakke oder Copenhill, wie der 87 m hohe „Hausberg“ von Amager genannt wird, sind die Bautenschutz- und Drainageelemente Elastodrain von Zinco sowie die Drainageplatte Protectodrain. Geplant wurde die Dachbegrünung mitsamt Skilift und Treppenanlagen von SLA - Urbanity | Strategy | Landscape aus Kopenhagen.
Um das 16 000 m² große und bis zu 30° geneigte Betondach gegen Erosion zu schützen wurden schräge Schwellen eingebaut und zusammen mit dem Dach bituminös abgedichtet. Sie leiten das Hangwasser zu den seitlichen Dachgullys. Außerdem wurden zahlreiche Widerlager über Schraubanker einbetoniert, vor allem im Bereich der späteren Gehölzpflanzungen. Anschließend wurden die rutschhemmenden Dränagematten Elastodrain und Protectodrain verlegt.
Auf beiden Seiten der Piste führen Treppen mit unterschiedlichen Schrittlängen nach oben sowie ein Wegenetz. Dort wurde die hoch belastbare Dränage- und Bautenschutzmatte Elastodrain EL 200 aus vollvulkanisiertem Kautschuk verlegt. Darüber folgen Systemfilter PV sowie verzinkte Armierungsgitter auf entsprechenden Abstandhaltern, mittig einbetoniert wurden. Beton als zu Hügeln geformter Sichtbelag soll einen Gebirgspfad simulieren.
3 000 m² wurden als robuste Naturlandschaft bepflanzt. Dazu dienen die hoch belastbaren Dränageplatten Protectodrain PD 250 aus ABS-Kunststoff, die aufgrund ihrer unterseitig aufkaschierten Gummischutzmatte ebenfalls rutschhemmend sind. Auf das Systemfilter folgten 5000 t Systemerde auf der Basis von recycelten Tonziegeln. Die Substrathöhe variiert von 20 bis über 100 cm im Bereich der Gehölze mit größeren Wurzelballen. Ausgewählt wurden für Dänemark typische Pflanzen – robust genug, um in dem besonderen Mikroklima auf dem Dach zu gedeihen. In sehr steilen und erosionsgefährdeten Bereichen setzten SLA vorkultivierte Vegetationsmatten ein, etwa unterhalb der Baumpflanzungen. Über die betonierten Widerlager legten sie aufgekantete Gitter, an denen die Wurzelballen festgezurrt wurden.
Die Kunststoffpiste besteht aus 30 x 30 cm großen Kunststoffmatten des italienischen Herstellers Neveplast. Diese sind an 70.000 Metallplatten verschraubt. Durch die Kunststoffplatten wächst Gras, das regelmäßig gemäht werden muss. Dafür sind auf 8000 m² die Dränage-Elemente Protectodrain PD 250 samt Systemfilter verlegt. Die Substratschicht liegt eingebettet in zwei Kunststoffnetze, die über eine halbe Million Kabelbinder fest miteinander verbunden sind. Die fünf verschiedenen Mattenfärbungen von hell- bis dunkelgrün und das unterschiedlichen Gefälle lassen die Piste als natürlichen Hang erscheinen.
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