Wagenburg im Wellblechkleid: True North in Detroit von EC3
Foto: Chris Miele/ Jason Keen
Das preisgekrönte Ensemble True North gruppiert sich auf einem Grundstück in Detroit in Zentrumsnähe. Es besteht aus acht Einheiten, die unregelmäßig zueinander positioniert sind. Der Raum zwischen ihnen ist liebevoll begrünt und lädt zu gemeinschaftlichen Aktivitäten im Freien ein. Bei den Häuschen handelt es sich um »Quonset huts« – Wellblechhütten, ähnlich der im Krieg genutzten Nissenhütten. Sie stehen auf Betonfundamentplatten und werden abhängig von ihrer Größe und Höhe von dem charakteristischen Wellblech unterschiedlich gekrümmt überwölbt.
Den Architekten von EC3 gelingt es, die auf Funktion und Effizienz optimierten Fertigteilkonstruktionen in ansprechenden Wohnraum zu verwandeln. Die Querwände der halbrunden Einheiten schließen mit einer Kombination aus Stahlrahmen und transluzenten Polycarbonatpaneelen ab. So gelangt viel Tageslicht ins Innere.
Im Gegensatz zu den silber-glänzenden Außenansichten kleiden die Innenseiten jeder Gewölbekonstruktion schlicht weiße Oberflächen oder Holzfurnier. In Hinsicht auf das Raumprogramm gleicht, wie auch von außen, keine der kleinen Hütten der anderen. Die Grundrisse sind angepasst an die kreative Nutzung; sie bleiben deshalb möglichst frei und individuell bespielbar. In fast allen der Einheiten ist ein offenes Halbgeschoss integriert, das die Nutzfläche vergrößert. In manchen gibt es eine zentrale Versorgungsinsel. Diese ist ebenfalls aus Polycarbonatplatten gefertigt und nimmt Küche, Bad, Stauraum und Technik in sich auf. In anderen Hütten positionieren EC3 Architekten die essentiellen Installationen am Rand.
Das Hauptaugenmerk des Projektes True North liegt auf verbindenden Elementen des kleinen Viertels. Wissend um die Vorzüge des gemeinschaftlichen Miteinanders können sich die Bewohner jederzeit in ihre individuelle Wohn- oder Arbeitswelt zurückziehen.